Von San Francisco nach L.A.

1 03 2011

… „ich war noch niemals in New York, ich war noch niemals auf Hawaii, ging nie durch San Francisco in zerrissenen Jeans…“ – was mich angeht, habe ich das nun alles schon gesehen. Aber New York werden wir in den kommenden Wochen ja noch gemeinsam erkunden.

Da waren wir nun in San Francisco, mit Blumen im Haar und wurden am Flughafen von unseren Eltern empfangen, die wir seit über 11 Monaten nicht mehr gesehen haben. Da war die Freude groß.

Wir hatten nun fast eine Woche gemeinsam in dieser bergigen Stadt. Erst einmal ging es in unser angemietetes Apartment. Eine süße kleine Wohnung in einem typischen San Francisco Haus, steil am Berg gelegen, im Castro Viertel. Das Castro Viertel ist das wohl schwulste Viertel der Stadt und sehr geschichtsträchtig. Hier haben vor Jahrzenten die Schwulen für ihre Rechte gekämpft und gewonnen. Dort hatten wir nun unser Apartment und erlebten eine tolle Woche – und die Eltern waren natürlich unglaublich froh, uns nach 11 Monaten mal wieder in die Arme zu schließen und wir natürlich auch, besonders aber freuten wir uns über ein Apartment, ein Zuhause.

Am ersten Tag ging es erst einmal los die Stadt zu erkunden. Oder besser gesagt, einen Überblick zu bekommen. Also ging es mit der Strassenbahn Richtung Fisherman’s Wharf und Downtown. Von dort konnten wir schon einmal einen Blick auf die Golden Gate Bridge werfen und uns ein Bild von dieser tollen Stadt machen. Am Montag, Mamas 50. Geburtstag, ging es mit dem Mietwagen an den Pazifik Richtung Süden – bis nach Santa Cruz. Die Landschaft ist wunderschön. Die Berge reichen bis an die Steilküste und der Pazifik prescht an die Klippen. Kleine süße Küstenorte mit schönen Stränden und wenn man Glück hat, sieht man Wale zu dieser Jahreszeit. An diesem Tag haben wir leider keine Wale gesehen, aber Carla und ich kamen später noch in den Genuß als wir Richtung L.A. gefahren sind. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir wieder in San Francisco an und konnten das wunderschöne Licht an der Golden Gate Bridge genießen. Ein beeindruckendes Bildnis von Menschenhand geschaffen.

Am nächsten Tag ging es dann Richtung Norden – auf die andere Seite der Bucht. Dafür ging es über die Golden Gate Bridge. Wir fuhren durch den Nationalpark mit Wald, Bergen und Küstenstraßen mit wunderschönen Ausblicken. Weiter ging die Fahrt nach Berkeley, einer wie wir alle fanden nicht so spannenden Stadt, aber mit einer der besten Unis Amerikas – da wollen die Studenten wohl keine Ablenkung. Es gibt drei große, wichtige Brücken in der Bucht von San Francisco und zwei hatten wir nun schon überquert. Zurück in die Stadt ging es über die dritte, die Baybridge. Die Zeit verging wie im Fluge und jeder Tag war besonders – und das Wetter war mit uns. Wir hatten nur Sonnenschein und nie war die Stadt, wie es im Sommer oft der Fall ist, in Nebel gehüllt. Schnell waren die letzten zwei Tage da und all die Dinge, die wir in der Stadt noch sehen wollten, wurden nun erkundet.

Natürlich fuhren wir noch mit der Cable Car, die Straßenbahnen, die dem typischen Bild von San Francisco entsprechen. Es macht Spaß mit der offenen Bahn durch die Straßen zu fahren und die steilen Straßen bergauf und bergab zu rattern. Es ging in die Haight Street, wo es noch Überbleibsel der 60er Hippiebewegung gibt, durch den Mission District und noch einmal Downtown. Chinatown stand auch noch auf dem Plan und die Straßen waren noch herrlich geschmückt von dem Chinesischen Neujahrsfest. Am letzten Tag ging es mit einer Buchtrundfahrt auf dem Boot auf’s Wasser. Wir fuhren mit dem Boot unter der Golden Gate Brücke entlang. Dann zur Insel mit Alcatraz und wieder zurück an Land. Dazu gab es interessante Geschichten über die Historie der Stadt, den Erdbeben, den Gefangenen, Einwanderern und der Brücke. So erhielten wir noch einmal einen ganz anderen Einblick. Diese Stadt ist einfach faszinierend und ich glaube, jeder von uns würde jederzeit wiederkommen. Es gibt kaum Hochhäuser, überall nur etwa 3 Stockwerke hohe Wohnhäuser und ein paar Hochhäuser in der Innenstadt. Überall gibt es Cafés und Restaurant, kleine Boutiquen und Geschäfte. Es wirkt nicht wirklich amerikanisch oder zumindest das, was man sich von Amerika so vorgestellt hat. Einfach eine tolle Stadt mit vielen Möglichkeiten.

Freitag, 11.02., hieß es nun wieder auf Wiedersehen sagen. Wir fuhren gemeinsam zum Flughafen, wo Carla und ich unseren Mietwagen für die nächsten zwei Wochen in Empfang nahmen und uns von unseren Eltern verabschiedeten. Diesmal war der Abschied aber eher so, als wenn wir nur in einen normalen Urlaub fahren würden, denn in drei Wochen würden wir ja wieder in Deutschland sein. Mama und Jörg, wir haben unsere Zeit mit euch sehr genossen und ihr seid jederzeit wieder herzlich willkommen, falls wir wieder auf so eine Reise gehen sollten. Danke!

Nun hieß es für, raus aus San Francisco – die Küste entlang Richtung Süden. Auf zu besserem Wetter und schönen Plätzen. Und an einem dieser schönen Plätze landeten wir auch schon in der ersten Nacht. In Monterey. Ein schöner, kleiner Küstenort mit wunderschönen Stränden und Riesenvillen! Im Sommer ist dort sicherlich die Hölle los, aber jetzt ging es und wir konnten dieses Örtchen genießen. Dort hatten wir einen wundervollen Sonnenuntergang und gingen dann in unser Hostel, um Kraft zu sammeln für die nächsten Tage und die Strecke.

Am nächsten Morgen ging es weiter die Route 1 entlang , der Highway, der sicherlich einige Extrameilen bedeutet, aber wunderschöne Aussichten verspricht – und hält. Die Landschaft ist unglaublich und das für hunderte von Kilometern. Das Meer, die Berge, die Wälder, und die Tiere im Wasser – denn mal wieder kamen wir in den Genuss Wale von der Küste aus zu beobachten.  Gegen Abend kamen wir in Santa Barbara an. Eine Stadt etwa 150 Kilometer nördlich von L.A., die eine Reise wert ist. Leider hatten wir dort nur einen Tag eingeplant, aber beim nächsten Mal wird es mehr. Dort im Hostel eingecheckt, hatten wir auch schon eine Einladung für den Abend. Es ging an den Strand mit einem Lagerfeuer und Marshmallows – the American way. Ein gelungener Abend und ein paar neue Freunde mehr. Doch leider mussten wir am nächsten Tag weiter nach Hollywood – und wir wollten auch.

Also ging es am Sonntag nach Los Angeles, die Stadt der Engel. Zuerst ging es durch Malibu – unglaubliche Villen thronen dort am Berg oder direkt erste Reihe am Strand. Wie im Fernsehen! Und als wir in die Stadt reinfuhren, fühlten wir uns wie im Kino. Überall sahen wir Orte, die wir aus dem Kino oder Fernsehen kannten – es war toll! Und wir landeten in einem tollen Hostel in West Hollywood – den Stars ganz nah. Dort machten wir auch schnell neue Freunde – ein Italiener, der nach einer Band sucht in L.A. und ein amerikanischer Songwriter und Sänger. Nach einer feuchtfröhlichen Nacht in Hollywood und am Sunset Strip ging es deswegen am nächsten morgen ins Plattenstudio, um den Aufnahmen von David zu zuhören und sogar bei einem Lied mitzusingen, oder eher zu schreien  – Teenager in Love. Ihr müsst euch das unbedingt im Internet angucken. http://www.reverbnation.com/play_now/7335925

 Er hat unglaublich schöne Texte und Musik, die einen an Ryan Adams und Damien Rice erinnern. Wir haben also das erste Mal erlebt, wie so ein Album zustande kommt und dazu noch einen neuen Lieblingssänger – David Arthur aka SimplyEsoteric. Das war also unser ganz persönliches Hollywood Erlebnis. Es ist unglaublich wie viele Leute schon allein in dem Hostel versuchten ihren Platz in Hollywood zu finden. Musiker, Schauspieler, Models. Interessant! Und manchen haben sogar Erfolg – wir wünschen allen viel Glück und vielleicht sieht man sie ja bald auf dem roten Teppich und dann können wir behaupten „Damals in dem Hostels… die waren bei uns im Zimmer… die kennen wir..“! Das wäre doch was. An unserem zweiten Tag in L.A. kam dann das Touristen Programm. Das Hollywood Sign, der Hollywood Boulevard, Walk of Fame, Kodak Theatre, Bel Air, Beverly Hills, Rodeo Drive, Hotels. Sunset Strip – alles was dazu gehört. Und wir mittendrin. Es ist unglaublich wie viele fette Villen dort stehen – da fragt man sich doch nur: woher kommt das ganze Geld? Wer wohnt da? Ein paar Promivillen haben wir bestimmt unbewusst gesehen.

Das war also L.A. für uns! Ein interessanter Einblick in die Welt der Stars und die, die es noch werden wollen.

Für uns ging es weiter nach San Diego – aber das wird eine andere Geschichte und nach L.A. kehrten wir noch einmal zurück, um noch einmal Kind sein zu können.

Aber nun ist erst einmal Schluss!
Und für alle die es noch nicht wissen – in ein paar Tagen sind wir wieder in Deutschland. Am Sonntag, 06.März, landen wir um 12.45 Uhr in Berlin Tegel… ein Willkommenskommitee is appreciated!