On the road again

29 08 2010

Hier eine kleine Zwischenmeldung:

Wir haben die Farm erfolgreich und mit aufgefüllten Bankkonten verlassen. Wurden von Roberto sehr herzlich verabschiedet und wenn wir wiederkommen wollen, sind wir dort jederzeit wieder herzlich willkommen. Wir müssten nicht einmal vorher Bescheid sagen sondern könnten sofort auf’s Feld kommen und wieder anfangen. So sind wir also mit einem wirklich guten Gefühl weggefahren und ich kann es immer noch nicht so recht wahrhaben, dass wir nicht wieder zurückkehren.

Unser Abschied wurde letzte Nacht noch mit allen Mädels in Cairns gebührend gefeiert und nun sind wir also auf unserem Weg nach Darwin. Unser eigentlich geplanter Stopp für eine Nacht in Mission Beach wurde abgesagt wegen Regen. Wir waren dort, standen im Regen am Strand und dachten uns „Nöööö…“ Ein wirklich schöner Ort und mit Sonnenschein wäre es das Paradies, aber so sind wir lieber noch ein bisschen weitergefahren. Nun stehen wir bei Townsville an einem Truck Stop, wo wir die Nacht verbringen in unserer Luzie und morgen geht es in den Westen – ins Outback. Ich bin schon so gespannt wie es dort aussieht! Wahrscheinlich heißt es drei oder vier Tage keine Dusche, wenig Menschen und beeindruckende Landschaft. Luzie ist fit und fährt uns bis jetzt ohne zu murren und sie hat auch schon einen schönen Schlafplatz in Darwin für den Monat, den wir in Asien unterwegs sind. Sie darf im Garten eines netten, hilfdbereiten Australiers verweilen,den wir über Couchsurfing angeschrieben haben und so müssen wir uns keine Sorgen um sie machen.

Und nun wird geschlafen… alles Gute! Sweet dreams



Final Countdown

24 08 2010

Was bisher geschah…

Wir sind nun also in unseren letzten Zügen auf der Basilikumfarm, es sind nun noch dreieinhalb Tage übrig und wir können das Ende kaum erwarten. Wir überlegen schon, welches Lied wir feierlich hören, wenn wir hier vom Hof fahren. Auf jeden Fall eines, was unsere Freude ausdrücken wird. Aber dennoch haben wir das Beste aus der Zeit hier gemacht. Erstens verlassen wir diesen Ort mit einem vollen Bankkonto, mit dem wir erst einmal gut über die Runden kommen werden. Zudem haben wir Freundschaften geschlossen, tolle Menschen kennengelernt, mit denen wir die Zeit hier sehr genossen haben und viel Spaß hatten. Auch der Chef, Roberto, ist uns sehr gut gestellt und wir können mit einem guten Gefühl hier wegfahren und wüssten, dass wir jederzeit wieder herzlich willkommen wären. Dennoch ist es einen unglaubliche Befreiung endlich wieder „frei“ zu sein, wieder auf Reisen gehen zu können und all die Schmerzen hinter sich zu lassen. Denn nach 10 Wochen körperlicher Anstrengung, arger Beanspruchung der Hände und schlechten Matratzen tut uns einfach nur noch alles weh. Wenn morgens der Wecker um 6 Uhr klingelt, ist es eine Qual aus dem Bett zu steigen, der Rücken schmerzt und die Hände kann man kaum zu einer Faust ballen, geschweige denn die Zahnpastatube ausdrücken. Und ich frage mich ernsthaft, ob ich meine Hände jemals wieder sauber und weich bekomme? Aber das sind alles nur kleine Begleiterscheinungen, die nicht wirklich dramatisch sind.  Denn im Grunde bin ich einfach nur verdammt stolz auf uns, dass wir es nun wirklich so lange durchgezogen haben und uns die ganze Seifenoper hier drumherum angetan  und nebenbei „ein bisschen“ (wohl tausende von Sträußen) Basilikum gepflückt haben. Aber dafür haben wir unsere Sonntage reichlich ausgekostet und davon möchte ich euch erzählen.

Wie gesagt, unsere Woche hat 6 Arbeitstage, und auch sonntags durfte ich noch einmal arbeiten und Unkraut jäten. Um 5.00 Uhr kräht der Hahn, um 6 Uhr stehen wir auf, um 6.30 Uhr geht es auf’s Feld, um 9.00 Uhr gibt es einen kurze zehnminütige Pause, Smoko genannt, um 12 Uhr gibt es eine halbe Stunde (manchmal auch eine Stunde) Mittagspause, wieder zurück auf’s Feld, dann gibt es um 15.00 Uhr noch einmal eine Smoko und zwischen  17.30 und 18.00 Uhr dann endlich Feierabend. Abends geht es dann zweimal die Woche noch zurück zum Packen. Und das tagein tagaus, seit nun fast 10 Wochen. Alles dreht sich um Basilikum. Wir haben sogar schon Lieder, bekannte Melodien und Texte, passend zum Basilikum pflücken umgedichtet und singen diese gerne lauthals, wenn der Chef nicht da ist. Beispiele: Abba- Dancing Queen, ist nun nun die Basilqueen „you can pick, you can pack… having the time of your life…“. Beyonce – All the singles ladies, nun die Basil bitches „all the basil bitches, all the basil bitches, hold your bunch up…. If you like it put a fucking rubber band on it… don’t be mad if he says your bunch is shit…”. Stevie Wonder – I just called to say I love you, nun “I can’t wait to say, yeah it’s Saturday…”. Black Eyed Peas – Humps, nun “ my bunch, my bunch, my bunch, my bunch…. I pick the basil nice, nice, such a tasty spice, spice, I put it in my bin, bin..”. Und so weiter und so fort. Nach einer Samstagabend Mamma Mia Session kamen besonders viele Abba Lieder dazu. Da sehnt man sich sehr nach dem freien Sonntag und anderen Gedanken und wie gesagt, an denen haben wir die Gegend erkundet und haben tolle Ausflüge unternommen.

Einen Sonntag waren wir in der Umgebung, den Tablelands, unterwegs und haben uns etwa 4 Wasserfälle angeguckt, waren in denen schwimmen und sind zu einem tollen See gefahren. Um einen herum die Berge und eine tolle Landschaft. Zu den Wasserfällen gehörte der Milla Milla Fall, bei dem die Herbal Essences Werbung gedreht wurde. Zu diesem Ausflug haben wir unsere koreanischen Mädels mitgenommen, mit denen wir dann, und weiteren Farmmädels, eine Woche später ins Nachtleben von Cairns eingetaucht sind. Nach sieben Wochen Abgeschiedenheit haben wir uns mal wieder unter die Menschen gemischt. Haben getanzt, getrunken und mal wieder andere Gesichter gesehen, als die von der Farm. Das hat unglaublich gut getan und dafür haben wir gerne wenig Schlaf in Kauf genommen. Für die Nacht haben wir uns zu fünft in einem Hostel ein gebucht und haben mal wieder in richtig guten Betten geschlafen, im Vergleich zu denen hier auf der Farm. Am wirklich freien Tag wurden dann diverse Dinge in Cairns erledigt und dann ging es noch nach Palm Cove. Ein Strandort etwa 20 km von Cairns entfernt, an dem der Regenwald bis zum Wasser reicht und dem gleicht, was man sich unter Australien vorgestellt hat – endlich!

Den Sonntag darauf ging es dann mal wieder in die Umgebung von Mareeba, da ich am Morgen arbeiten musste. Wie schon erwähnt, Unkraut jäten. Allerdings nicht das was man so aus dem heimischen Garten kennt, sondern im größeren Ausmaß. Ein etwa 150 m langes Feld, mit 5 Reihen, die vom Unkraut befreit werden mussten. Vorher wurde schön bewässert, dass die Erde weich war und man das Unkraut leicht entfernen konnte. Aber ja nicht zu zimperlich. Als Kind wäre dieser Job für mich ein Traum gewesen, denn ich wollte  mich immer gern im Dreck suhlen. Die Schuhe wurden ausgezogen, barfuß im warmen Matsch, und mit den Händen Bagger spielen, ich war wohl noch nie so dreckig, und obwohl es unglaublich anstrengend war, hat es dennoch Spaß gemacht und man konnte sich mal so richtig auspowern. Danach gab es zum Mittag zur Belohnung vom Chef ein Bier und für mich das größte Highlight, eine Dusche!!!! Gesäubert ging es dann zum Granite Gorge. Ein Nationalpark, etwa 15 km von Mareeba entfernt. Felsen klettern, Wasser, Seen zum Schwimmen, Rock climbing, Wallabies, die sich anfassen lassen und einem auf den Schoss klettern, und eben ein Gorge, eine Schlucht – ein unglaublich schöner Ort, an dem wir fast alleine waren und die Ruhe und die Aussicht genossen haben. Und zu guter letzt wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt.

Aber nun zu unserem letzten Wochenende, Carlas Geburtstag. Am Samstagabend ging es mal wieder unter Menschen. Durch unsere Mädels auf dem Campingplatz, kennen wir da nun also auch ein paar andere Menschen, nicht nur Mädchen von der Farm. Mareeba ist eine beliebte Backpacker Destination, da es hier viele Farmen gibt, von Bananen bis Café und Papayas und eben Kräutern, und demnach gibt es hier neben den etwas seltsamen Einheimischen, viele junge Leute, die auf Farmen arbeiten. Am Samstag waren wir auf einer Hausparty eingeladen. Ein Abend wie ich ihn mir vorher ausgemalt habe als DEN Abend in Australien. Alle möglichen Nationen anwesend. Ein großes Lagerfeuer und Barbecue,  Musik und nette Leute. Ein gelungener Abend und der perfekte Ort, um auf Carlas sechsundzwanzigsten anzustoßen. Um Mitternacht, unter einem atemberaubenden Sternenhimmel, wurde Happy Birthday angeklungen und meine Carlita wurde gefeiert. Allerdings sollte dies eine kurze Nacht für uns werden, denn als Highlight unserer Zeit in Mareeba, wo der Regenwald ans Outback grenzt und das Great Barrier Reef fast vor der Haustür ist, hatten wir eine Segeltour eben zu dem Riff gebucht. Check in war um 07.15 Uhr in Cairns. Also war an Ausschlafen nicht zu denken, aber wir wurden vollends belohnt. Als wir den Hafen verließen, fuhren zahlreiche, große Tourischiffe ebenfalls raus auf das Meer. Doch wir saßen auf unserem kleinen Segelboot, mit nur 15 weiteren Menschen und hatten einen unglaublich tollen Tag. Anfangs war es bewölkt und wir dachten schon, dass es so bleiben würde. Aber passend zur Ankunft am Riff, und zum Sprung ins warme Meer zum Schnorcheln kam die Sonne raus und bescherte uns die schönsten Lichtspiele unter Wasser. Die Korallen, lauter bunte Fische, Schwämme, Anemonen, große Fische und alles weiter was das glasklare Wasser zu bieten hat, zeigte sich von seiner besten Seite. Zudem haben wir Haie und Riesenschildkröten gesehen. Nach dem Schnorcheln ging es auf eine paradiesische Insel, Green Island, auf der wir uns am Strand ausgeruht haben und das Treiben der asiatischen Touristen schmunzelnd beäugt haben. Wieder auf dem Segelboot angekommen, wurden endlichen die Motoren ausgestellt und nur noch gesegelt. Unglaublich entspannend, lagen wir schaukelnd an Bord, haben uns die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und konnten unsere Augen kaum von dem unglaublich attraktiven Skipper abwenden. Alles in allem ein durchaus gelungener Tag und einfach unvergesslich. Das Great Barrier Reef ist der Wahnsinn und hat noch einmal die Krone auf unsere Zeit an der Ostküste Australiens aufgesetzt.

Wie geht es weiter? Wir verlassen am Samstag zum Lunch die Farm und werden nach Mission Beach fahren, um dort eine Nacht zu verbringen und ein wenig zu entspannen bevor wir etwa 2800 km nach Darwin fahren. Darwin liegt auf der anderen Seite, im Nordwesten, Australiens und von dort geht am 06. September unser Flug nach Singapur. In Singapur werden wir etwa  4 Nächte verbringen, eine Nacht davon im Swissôtel The Stamford, dank alter Connections zum alten Job zu einem guten Preis erstanden. Und dann soll es nach Indonesien gehen. Wie und wohin genau, steht noch nicht fest – aber wir wollen auf jeden Fall nach Sumatra und uns im Regenwald Orang Utans angucken und nach Bali und umliegende Inseln. Von Bali geht dann auch unser Flug zurück nach Darwin am 08. Oktober. Wir freuen unglaublich wieder nach Asien zurückzukehren und uns dort wieder eine schöne Zeit zu machen. Leckeres Essen, tolle Menschen, neue Kulturen und erschwingliche Preise! Zudem wollen wir wirklich ein bisschen ausspannen, quasi ein Urlaub vom Reisen machen. Ich freue mich außerdem Luzie wieder auf die Straße zu bringen und endlich weiterzukommen. Obwohl das sicherlich auch ein komisches Gefühl sein wird, denn nach 10 Wochen ist das hier schon zu etwas wie ein Zuhause geworden. Jetzt heißt es wieder: Wo schlafen wir? Was machen wir? Wie kochen wir? Und was? Duschen? Aber auch diese Dinge machen unsere Reise aus und bringen etwas Abenteuer mit sich. Wenn wir dann im Oktober wieder zurück sind bei den Aussis geht es die Westküste runter, auf die ich mich ganz besonders freue. Es liegen also noch viele schöne Dinge vor uns, und bereits tolle Dinge hinter uns.

Und für alle, die es kaum erwarten können, dass wir wieder nach Deutschland kommen. Wir haben unsere Flüge nun fest eingebucht und landen am 06. März 2011 um 12.45 Uhr in Berlin Tegel und rechnen mit einem großen Empfangskomitee. Aber bis dahin ist ja (Gott sei Dank!!!) noch etwas Zeit…

Ihr hört dann wieder von uns, wenn wir on the road sind!



Newspaper

1 08 2010

Da ich leider noch nicht zum Scannen gekommen bin, hier nun erstmal ein Foto von dem Artikel aus der Zeitung… vorn unser Boss, Roberto. Ich bin nun ein Promi…

I am in the newspaper

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