Back in Asia…
12 09 2010Wir sind also wieder zurück in unserem geliebten Asien – nur diesmal etwas planlos, aber dazu mehr! Erst einmal der Abschied von Luzie!
Wir hatten in Darwin noch ein paar schöne Tage, haben nette Leute kennen gelernt, nachdem wir ja mit all den Menschen anfangs etwas überfordert waren, und haben unsere Zeit dort noch genossen. Allerdings hat Darwin nicht allzu viel zu bieten und nach ein paar Tagen hat man alles ergründet. Zudem macht einem die Hitze dort sehr zu schaffen, was allerdings eine gute Eingewöhnung für Asien war. Sonntags hatten wir unser Darwin Highlight. Denn immer sonntags findet dort ein Markt statt, direkt am Meer mit leckeren Fressbuden, , etwas Hippie Feeling, ein bisschen Kunst und einem wahnsinnig guten Didgeridoo Spieler. Es ist unglaublich mit anzusehen wie man aus einem Holzrohr so beeindruckende Töne zaubern kann – und das als Weißer und eben nicht als Aborigine. Dort werden wir bestimmt noch einmal hingehen, wenn wir wieder aus Asien zurück sind. Am Montag hieß es dann: Rucksack umpacken! Wir haben ja die letzten Wochen im Auto gelebt und der Rucksack war umgepackt und alles andere schwirrte im Auto herum, jetzt hieß es also wieder zurück in den Urzustand. Das war schon mal wieder eine Umstellung! Dann wurden wir von unserem Couchsurfer am Campingplatz abgeholt, wir sind ihm hinterhergefahren und haben Luzie in ihr Feriendomizil gebracht. Sie steht jetzt in einem Garten, in einem Vorort von Darein, bei ganz netten Menschen und wird umsorgt. Die gute braucht ja auch mal ein bisschen Urlaub. Wir wurden dann sogar noch von Richard, dem netten Couchsurfer, zum Flughafen gebracht. Das hat uns mal wieder angeregt darüber nachzudenken, wo in Deutschland dir so etwas passieren würde? Wo würden Fremde so etwas für dich in ihrer Mittagspause tun? Es gibt wahrscheinlich nur wenige und wir werden in Zukunft wohl definitiv dazu gehören.
Darwin – Singapur. Erste Station. Wir kamen abends in Singapur an und sind dort auch problemlos mit der Metro in die Stadt gefahren. Das Hostel dann mit einer mehr schlecht als rechten Straßenkarte zu finden, war weniger einfach, aber auch das ist uns geglückt. Da spürten wir dann das erste Mal wieder die Last des Backpacks auf dem Rücken und wie angenehm es doch ist, sonst einen fahrbaren Untersatz zu haben. Aber wir wollten es ja nicht anders und haben uns nun nach ein paar Tagen schleppen auch schnell wieder dran gewöhnt. In Singapur sind wir in einem total süßen Hostel „Drop Inn“ gelandet. Kann ich jedem nur empfehlen. Die Besitzerin war unglaublich nett und bemüht und hat uns die Zeit dort sehr versüßt. Außerdem haben wir uns das Zimmer mit netten Leuten, Jungs, geteilt, am Morgen gab es Frühstück und in der Lobby konnte sich man sich jederzeit gemütlich hinsitzen und plauschen. Am Dienstag haben wir dann Singapur etwas erkundet. Little India, Quayside, Raffles City, der Osten der Stadt mit alten, schönen Townshops und Häusern im Kolonialstil. Singapur hat uns recht gut gefallen, es ist multikulturell. Man sieht alle möglichen Asiaten, Inder, Chinesen, Malaien, Indonesier, und natürlich viele europäische Geschäftsmänner. Jeder spricht englisch, alles ist recht geordnet, nicht so extrem wie in Hong Kong, aber dennoch anders als in Bangkok. Die Stadt ist recht kontrastreich und interessant. Und wir fanden es unglaublich wie viele Autos, und was für fette, es auf diesem kleinen Fleckchen Erde gab. Denn es ist wohl sehr schwierig ein Auto einzuführen, man muss viel Geld für eine Genehmigung bezahlen, von denen nur wenige erteilt werden, und dennoch gibt es unheimlich viele Autos. Das führt zu einem hohen Geräuschpegel und Smog! Dienstagabend hatten wir zudem einen sehr schönen Abend in einem indischen Restaurant, wo wir mit dem Besitzer ins Gespräch gekommen sind und neben sehr gutem Essen eine exzellente Unterhaltung hatten.
Mittwoch war ein grauer Tag. Eigentlich wollten wir in den Zoo fahren, der uns von vielen Reisenden ans Herz gelegt wurde, aber es regnete. Und regnete und regnete, als wenn es kein Morgen gäbe. Also war an Zoo oder sonstige Freiluftaktivitäten nicht zu denken. Also sind wir in ein paar Shoppingmalls gegangen, denn das kann man hervorragend in Singapur und sobald du einmal eine Metrostation betreten hast, musst du auch nie wieder raus und wirst nicht nass, denn alles ist miteinander verbunden. Allerdings waren wir recht schnell gelangweilt von der ganzen Konsumwelt und entschlossen uns wieder ins Hostel zurückzukehren, um uns dort stumpf vor den Fernseher zu legen und einen Film zu gucken – und wir waren nicht die einzigen. Nebenbei planten wir unseren Trip, denn es war noch immer nicht sicher, wo es als nächste hingehen sollte. Deswegen waren wir etwas planlos! Außerdem sind wir so faul und müde. Ich denke das kommt immer noch von unserem Job, dann die lange Fahrt nach Darwin, die Anspannung wegen dem Auto und generell muss man einfach sagen, dass Reisen halt kein Urlaub ist. Aber nun steht der Trip und wir sind sehr zufrieden damit, wenn doch auch noch immer sehr müde.
Donnerstag hieß es für uns – rein in den Luxus. Einchecken im Swissôtel The Stamford und den ganzen Tag am Pool liegen. Wir hatten ein schönes Zimmer im 51. Stock, mit einem fantastischen Blick über die Stadt, einem großen Bad ganz für uns allein, zwei Betten, einem Riesenfernseher und es war sauber – rein, blitzeblank, aufgeräumt! Wie gesagt, wir haben den ganzen Tag am Pool bei strahlendem Sonnenschein verbracht, haben einen Cocktail geschlürft und haben es uns einfach gut gehen lassen. Abends haben wir die Aussicht genossen. Der Blick über das leuchtende, nie schlafende, Singapur. Da das Budget für Essen im Hotel nicht ausgereicht hat, gab es Abends ein Sandwich von Subway und morgens ein Frühstück von Starbucks, natürlich alles Take-away, um nicht eine einzige Sekunde des gebuchten Luxus zu verschenken. Freitagmorgen endete dann unser kleiner Ausflug in die Schickimicki Welt und auch die Zeit in Singapur. Wir nahmen einen Bus um zwei Uhr mittags, um nach Melaka in Malaysia zu fahren. Melaka wurde uns von vielen Leuten als süße Stadt empfohlen, die aufgrund von Nachtmärkten besonders am Wochenende sehenswert ist. Allerdings hat keiner bedacht, dass am Freitag ein Feiertag in Singapur und Malaysia war, denn der Ramadan war beendet und nicht nur wir wollten nach Melaka – nein, auch tausend andere. Dass die Stadt voll sein würde, merkte wir schon bei der Hostelbuchung, denn es war kaum noch etwas zu kriegen. So mussten wir zwei Nächte in einer wirklichen Absteige verbringen!!! Dass der Besitzer nett war, war zwar eine Hilfe es zu ertragen, aber dennoch war es die wohl schlechteste Unterkunft, die wir hatten. Es roch nach Muff, das Zimmer war peckig, die Duschen kalt und eklig, die Toilette eben eine asiatische Toilette, was heißt ein Loch im Boden zum rüber hocken, aber auch dies war für zwei Nächte zu ertragen. Und hier freuen wir uns dann immer wieder über unsere Seidenschlafsäcke, die dann zum Einsatz kommen und Gold wert sind. Melaka ist eine recht süße, schöne Stadt, die man aber auch nach einem Tag gesehen hat. Hinzu kam, dass sie an diesem Wochenende einfach maßlos überlaufen war. Überall Autos. Menschen. Menschen. Menschen. Und dass sie in Malaysia ist, spürt man nicht wirklich, denn es waren unglaublich viele Chinesen unterwegs nur zwischendrin sah man mal eine verschleierte malaiische Frau mit Anhang. Dennoch hat uns die Stadt sehr gut gefallen. Es gibt viele kleine Häuser, viele Geschäfte und ohne die vielen Menschen, wäre es sicherlich sehr friedlich gewesen. Der Höhepunkt war dann allerdings zum Nachtmarkt, als wir uns nach 100m entschlossen haben wieder umzukehren, weil man sich einfach nicht bewegen konnte, geschwiege denn in Ruhe Stände gucken konnte. Wir haben uns dann lieber für ein Bier in einer Bar entschlossen, und noch ein bisschen Leute zu gucken.
Heute, also Sonntag, ging es dann weiter mit dem Bus nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia. Die Fahrt dorthin dauerte nur etwa zwei Stunden von Melaka und war recht unkompliziert. Malaysia ist generell wohl das entwickelste und fortschrittlichste Land in Südostasien, zumindest was wir bis jetzt gesehen haben. Die Straßen sind besser als die in Australien, es wird viel Wert auf Bildung gelegt und man sieht viele dicke Villen, fette Autos und gut betuchte Leute. Das mag in ländlicheren Regionen anders sein, ganz bestimmt, aber da kommen wir leider dieses Mal nicht hin. Außerdem ist uns aufgefallen, dass man auf dem ganzen Weg nur Palmen sieht. Das Land ist mit einem Palmenteppich überzogen. Überall wo mal Urwald stand, welcher von der Regierung abgeholzt wurde, wurden Palmen gepflanzt – schön in Reihen angeordnet – die jetzt wohl zur Palmölgewinnung genutzt werden. Es ist also egal, wann man zum Fenster rausschaut – man sieht Palmen! Massenweise! Sehr traurig, denn damit wurde die Flora und Fauna bis auf ein paar Nationalparks und Reservate zerstört und mussten so der Geldgier eines Staates weichen. Das erklärt wohl auch den Reichtum, den wir bis jetzt gesehen haben –wer braucht schon Tiger und Affen und seltene Pflanzen, wenn man Dollar, oder eben Ringit, haben kann. Malaysia wäre auf jeden Fall ein Land, das ich genauer bereisen möchte, unter anderem auch Borneo mit seinen Orang Utans, um es erstens genauer kennen zu lernen und es entweder zu verstehen oder noch skeptischer zu betrachten. Denn da wir erst nachmittags angekommen sind, haben wir es bis jetzt nur durch Chinatown geschafft, aber morgen geht es dann mal in die Stadt zu den Twin Towern.
Dienstag fliegen wir dann von hier aus nach Bali, wo wir dann noch mehr als drei Wochen Zeit haben, um die Insel zu erkunden, einen Abstecher zum Vulkan Bromo auf Java zu machen und uns auf den Gili Islands zu entspannen. Ich freue mich schon wieder sehr auf den nächsten Tag und die vielen tollen Dinge, die wir erleben.
Nun aber erst einmal „Gute Nacht“!
Kategorien : Asien
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