Back in Asia…

12 09 2010

Wir sind also wieder zurück in unserem geliebten Asien – nur diesmal etwas planlos, aber dazu mehr! Erst einmal der Abschied von Luzie!

Wir hatten in Darwin noch ein paar schöne Tage, haben nette Leute kennen gelernt, nachdem wir ja mit all den Menschen anfangs etwas überfordert waren, und haben unsere Zeit dort noch genossen. Allerdings hat Darwin nicht allzu viel zu bieten und nach ein paar Tagen hat man alles ergründet. Zudem macht einem die Hitze dort sehr zu schaffen, was allerdings eine gute Eingewöhnung für Asien war. Sonntags hatten wir unser Darwin Highlight. Denn immer sonntags findet dort ein Markt statt, direkt am Meer mit leckeren Fressbuden, , etwas Hippie Feeling, ein bisschen Kunst und einem wahnsinnig guten Didgeridoo Spieler. Es ist unglaublich mit anzusehen wie man aus einem Holzrohr so beeindruckende Töne zaubern kann – und das als Weißer und eben nicht als Aborigine. Dort werden wir bestimmt noch einmal hingehen, wenn wir wieder aus Asien zurück sind. Am Montag hieß es dann: Rucksack umpacken!  Wir haben ja die letzten Wochen im Auto gelebt und der Rucksack war umgepackt und alles andere schwirrte im Auto herum, jetzt hieß es also wieder zurück in den Urzustand. Das war schon mal wieder eine Umstellung! Dann wurden wir von unserem Couchsurfer am Campingplatz abgeholt, wir sind ihm hinterhergefahren und haben Luzie in ihr Feriendomizil gebracht. Sie steht jetzt in einem Garten, in einem Vorort von Darein, bei ganz netten Menschen und wird umsorgt. Die gute braucht ja auch mal ein bisschen Urlaub. Wir wurden dann sogar noch von Richard, dem netten Couchsurfer, zum Flughafen gebracht. Das hat uns mal wieder angeregt darüber nachzudenken, wo in Deutschland dir so etwas passieren würde? Wo würden Fremde so etwas für dich in ihrer Mittagspause tun? Es gibt wahrscheinlich nur wenige und wir werden in Zukunft wohl definitiv dazu gehören.

Darwin – Singapur. Erste Station. Wir kamen abends in Singapur an und sind dort auch problemlos mit der Metro in die Stadt gefahren. Das Hostel dann mit einer mehr schlecht als rechten Straßenkarte zu finden, war weniger einfach, aber auch das ist uns geglückt. Da spürten wir dann das erste Mal wieder die Last des Backpacks auf dem Rücken und wie angenehm es doch ist, sonst einen fahrbaren Untersatz zu haben. Aber wir wollten es ja nicht anders und haben uns nun nach ein paar Tagen schleppen auch schnell wieder dran gewöhnt. In Singapur sind wir in einem total süßen Hostel „Drop Inn“ gelandet. Kann ich jedem nur empfehlen. Die Besitzerin war unglaublich nett und bemüht und hat uns die Zeit dort sehr versüßt. Außerdem haben wir uns das Zimmer mit netten Leuten, Jungs, geteilt, am Morgen gab es Frühstück und in der Lobby konnte sich man sich jederzeit gemütlich hinsitzen und plauschen. Am Dienstag haben wir dann Singapur etwas erkundet. Little India, Quayside, Raffles City, der Osten der Stadt mit alten, schönen Townshops und Häusern im Kolonialstil. Singapur hat uns recht gut gefallen, es ist multikulturell. Man sieht alle möglichen Asiaten, Inder, Chinesen, Malaien, Indonesier, und natürlich viele europäische Geschäftsmänner. Jeder spricht englisch, alles ist recht geordnet, nicht so extrem wie in Hong Kong, aber dennoch anders als in Bangkok. Die Stadt ist recht kontrastreich und interessant. Und wir fanden es unglaublich wie viele Autos, und was für fette, es auf diesem kleinen Fleckchen Erde gab. Denn es ist wohl sehr schwierig ein Auto einzuführen, man muss viel Geld für eine Genehmigung bezahlen, von denen nur wenige erteilt werden, und dennoch gibt es unheimlich viele Autos. Das führt zu einem hohen Geräuschpegel und Smog! Dienstagabend hatten wir zudem einen sehr schönen Abend in einem indischen Restaurant, wo wir mit dem Besitzer ins Gespräch gekommen sind und neben sehr gutem Essen eine exzellente Unterhaltung hatten.

Mittwoch war ein grauer Tag. Eigentlich wollten wir in den Zoo fahren, der uns von vielen Reisenden ans Herz gelegt wurde, aber es regnete. Und regnete und regnete, als wenn es kein Morgen gäbe. Also war an Zoo oder sonstige Freiluftaktivitäten nicht zu denken. Also sind wir in ein paar Shoppingmalls gegangen, denn das kann man hervorragend in Singapur und sobald du einmal eine Metrostation betreten hast, musst du auch nie wieder raus und wirst nicht nass, denn alles ist miteinander verbunden. Allerdings waren wir recht schnell gelangweilt von der ganzen Konsumwelt und entschlossen uns wieder ins Hostel zurückzukehren, um uns dort stumpf vor den Fernseher zu legen und einen Film zu gucken – und wir waren nicht die einzigen. Nebenbei planten wir unseren Trip, denn es war noch immer nicht sicher, wo es als nächste hingehen sollte. Deswegen waren wir etwas planlos! Außerdem sind wir so faul und müde. Ich denke das kommt immer noch von unserem Job, dann die lange Fahrt nach Darwin, die Anspannung wegen dem Auto und generell muss man einfach sagen, dass Reisen halt kein Urlaub ist. Aber nun steht der Trip und wir sind sehr zufrieden damit, wenn doch auch noch immer sehr müde.

Donnerstag hieß es für uns – rein in den Luxus. Einchecken im Swissôtel The Stamford und den ganzen Tag am Pool liegen. Wir hatten ein schönes Zimmer im 51. Stock, mit einem fantastischen Blick über die Stadt, einem großen Bad ganz für uns allein, zwei Betten, einem Riesenfernseher und es war sauber – rein, blitzeblank, aufgeräumt! Wie gesagt, wir haben den ganzen Tag am Pool bei strahlendem Sonnenschein verbracht, haben einen Cocktail geschlürft und haben es uns einfach gut gehen lassen. Abends haben wir die Aussicht genossen. Der Blick über das leuchtende, nie schlafende, Singapur. Da das Budget für Essen im Hotel nicht ausgereicht hat, gab es Abends ein Sandwich von Subway und morgens ein Frühstück von Starbucks, natürlich alles Take-away, um nicht eine einzige Sekunde des gebuchten Luxus zu verschenken. Freitagmorgen endete dann unser kleiner Ausflug in die Schickimicki Welt und auch die Zeit in Singapur. Wir nahmen einen Bus um zwei Uhr mittags, um nach Melaka in Malaysia zu fahren. Melaka wurde uns von vielen Leuten als süße Stadt empfohlen, die aufgrund von Nachtmärkten besonders am Wochenende sehenswert ist. Allerdings hat keiner bedacht, dass am Freitag ein Feiertag in Singapur und Malaysia war, denn der Ramadan war beendet und nicht nur wir wollten nach Melaka – nein, auch tausend andere. Dass die Stadt voll sein würde, merkte wir schon bei der Hostelbuchung, denn es war kaum noch etwas zu kriegen. So mussten wir zwei Nächte in einer wirklichen Absteige verbringen!!! Dass der Besitzer nett war, war zwar eine Hilfe es zu ertragen, aber dennoch war es die wohl schlechteste Unterkunft, die wir hatten. Es roch nach Muff, das Zimmer war peckig, die Duschen kalt und eklig, die Toilette eben eine asiatische Toilette, was heißt ein Loch im Boden zum rüber hocken, aber auch dies war für zwei Nächte zu ertragen. Und hier freuen wir uns dann immer wieder über unsere Seidenschlafsäcke, die dann zum Einsatz kommen und Gold wert sind. Melaka ist eine recht süße, schöne Stadt, die man aber auch nach einem Tag gesehen hat. Hinzu kam, dass sie an diesem Wochenende einfach maßlos überlaufen war. Überall Autos. Menschen. Menschen. Menschen. Und dass sie in Malaysia ist, spürt man nicht wirklich, denn es waren unglaublich viele Chinesen unterwegs nur zwischendrin sah man mal eine verschleierte malaiische Frau mit Anhang. Dennoch hat uns die Stadt sehr gut gefallen. Es gibt viele kleine Häuser, viele Geschäfte und ohne die vielen Menschen, wäre es sicherlich sehr friedlich gewesen. Der Höhepunkt war dann allerdings zum Nachtmarkt, als wir uns nach 100m entschlossen haben wieder umzukehren, weil man sich einfach nicht bewegen konnte, geschwiege denn in Ruhe Stände gucken konnte. Wir haben uns dann lieber für ein Bier in einer Bar entschlossen, und noch ein bisschen Leute zu gucken.

Heute, also Sonntag, ging es dann weiter mit dem Bus nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia. Die Fahrt dorthin dauerte nur etwa zwei Stunden von Melaka und war recht unkompliziert. Malaysia ist generell wohl das entwickelste und fortschrittlichste Land in Südostasien, zumindest was wir bis jetzt gesehen haben. Die Straßen sind besser als die in Australien, es wird viel Wert auf Bildung gelegt und man sieht viele dicke Villen, fette Autos und gut betuchte Leute. Das mag in ländlicheren Regionen anders sein, ganz bestimmt, aber da kommen wir leider dieses Mal nicht hin. Außerdem ist uns aufgefallen, dass man auf dem ganzen Weg nur Palmen sieht. Das Land ist mit einem Palmenteppich überzogen. Überall wo mal Urwald stand, welcher von der Regierung abgeholzt wurde, wurden Palmen gepflanzt – schön in Reihen angeordnet – die jetzt wohl zur Palmölgewinnung genutzt werden. Es ist also egal, wann man zum Fenster rausschaut – man sieht Palmen! Massenweise! Sehr traurig, denn damit wurde die Flora und Fauna bis auf ein paar Nationalparks und Reservate zerstört und mussten so der Geldgier eines Staates weichen. Das erklärt wohl auch den Reichtum, den wir bis jetzt gesehen haben –wer braucht schon Tiger und Affen und seltene Pflanzen, wenn man Dollar, oder eben Ringit, haben kann. Malaysia wäre auf jeden Fall ein Land, das ich genauer bereisen möchte, unter anderem auch Borneo mit seinen Orang Utans, um es erstens genauer kennen zu lernen und es entweder zu verstehen oder noch skeptischer zu betrachten. Denn da wir erst nachmittags angekommen sind, haben wir es bis jetzt nur durch Chinatown geschafft, aber morgen geht es dann mal in die Stadt zu den Twin Towern.

Dienstag fliegen wir dann von hier aus nach Bali, wo wir dann noch mehr als drei Wochen Zeit haben, um die Insel zu erkunden, einen Abstecher zum Vulkan Bromo auf Java zu machen und uns auf den Gili Islands zu entspannen. Ich freue mich schon wieder sehr auf den nächsten Tag und die vielen tollen Dinge, die wir erleben.

Nun aber erst einmal „Gute Nacht“!  



Zurück in der Zivilisation

4 09 2010

Wir sind in Darwin! 2.800 km liegen zwischen Cairns und uns und wir sind einfach nur froh das öde Outback hinter uns gelassen zu haben und nun wieder etwas Zivilisation um uns zu haben.

Aber erst einmal zu unserer Fahrt. Nachdem wir also Mission Beach wegen dem Regen ausgelassen haben und Sonntagnacht auf einem Truckstop in Townsville verbracht haben, wurde dort am Morgen noch geduscht – die letzte Dusche für  3 Tage – und dann ging es los ins Outback. Montag haben wir gute 800 km geschafft!!! Eine stolze Strecke wenn man bedenkt, dass man nicht schneller als 110 km/h fahren darf, man nicht im Dunkeln fahren sollte wegen den Kängurus und die Straßen nicht unbedingt mit deutschen Autobahnen zu vergleichen sind. Aber davon könnt ihr euch auf den Fotos selber ein Bild von machen und auch wenn alles ziemlich ähnlich aussieht, es liegen wirklich tausende von Kilometern zwischen den Bildern. Bevor es dämmerte haben wir unsere auserwählte Rest Area erreicht. Hier in Australien gibt es Rest Areas, Rastplätze, auf denen man campen darf – manche mit Toilette und manche ohne, manchmal mit Barbecue Bereich und manchmal ohne und ansonsten nichts außer die Wildnis um einen herum – und diese kosten nichts. Man kriegt sogar noch einen atemberaubenden Sternenhimmel umsonst dazu. Montagnacht haben wir also auf einer besagten Rest Area, etwa 60 km östlich von Mt Isa, verbracht. Und waren mal wieder Glückspilze, denn wir haben direkt neben einem netten australischen Herren geparkt, mit dem wir ins Gespräch gekommen sind und der uns nach einem netten Plausch zu einem Abendessen in seinem Wohnwagen eingeladen hat. Wirklich unglaublich nett und viele nette Tipps gab es noch dazu. Zum Ende des Abends saßen wir dort mit unserem Atlas und haben uns angestrichen was wir uns auf jeden Fall angucken sollten und was wir ruhig auslassen können an der Westküste.  Und wenn wir in Melbourne sind, wo er ursprünglich herkommt, haben wir eine weitere Einladung zum Essen von ihm. Und dann verbrachten wir unsere erste Nacht in der Wildnis unter einem wunderschönen Sternenhimmel in unserer Luzie.  Am nächsten Morgen gab es dann noch einen schnellen Café und dann ging es wieder auf die Straße.

Nach einem kurzen Halt in Mt Isa, der größten Stadt mitten im Outback, um ein paar Lebensmittel einzukaufen und viel, viel Wasser, ging es weiter Richtung Westen. Und auch am Dienstag sollten wir wieder um die 750 km schaffen. Die Strecke ist unheimlich langweilig. Es gibt den Highway und drum herum nichts außer toten Kängurus oder Schlangen am Straßenrand und etwa alle 120-160km mal einen kleinen Ort oder wenigstens eine Tankstelle. Es kommen einem ein paar Autos entgegen, meistens Campervans, oder man wird auch mal überholt oder kann selber mal eine Road Train überholen. Road Trains sind teilweise 53,5m lange LKWs, die ganze Häuser transportieren, oder 4 Anhänger mit Autos oder Viehtransporten oder, oder, oder.  Eben fast wie Züge nur auf der Straße. Und diese Road Trains haben uns nun bereits 3 Steinschläge in der Frontscheibe verursacht. Teilweise liegt sehr viel Split auf der Straße und wenn die LKWs an einem vorbeirauschen, landen da schon mal ein paar Steinchen in den Scheiben. Nun haben wir insgesamt schon 5 Steinschläge und werden es hoffentlich dabei belassen. Auf jeden Fall werden wir nichts dagegen tun, denn diese reparieren zu lassen, wäre teurer als eine neue Frontscheibe. Und die Wahrscheinlichkeit, dass noch einige dazu kommen, ist ebenfalls sehr hoch. Und solange die Scheibe keine Risse hat, sehen wir keine Notwendigkeit etwas zu unternehmen. Der zweite Reisetag wurde ebenfalls auf einer Rest Area beendet mit ebenfalls netten, australischen Nachbarn mit denen man ins Plaudern kam.

Der dritte Reisetag sollte für uns nicht so erholsam werden. Es waren nun noch etwa 900km nach Darwin und eigentlich war unser Plan etwa 600 km zu fahren und an einem Wasserfall zu übernachten und dann noch in den Kakadu Nationalpark zu fahren für etwa 2 Tage, so dass wir am Wochenende in Darwin wären. Aber man sollte einfach keine Pläne machen. Am Mittwochmorgen, der eigentlich gut für uns angefangen hat, denn wir haben per Zufall auf einer Raststättentoilette Ory getroffen, eines unserer Mädels von der Farm, mitten im Outback. Die Welt ist ein Dorf. Doch dann blinkte die ganze Zeit ein rotes Lämpchen, was wir nicht einfach ignorieren konnten. „A/T Temp“!!!! In Rot. Wir kannten das Zeichen schon aus den bergigen Straßen um Cairns herum, aber es blinkte dann nur immer kurz. Da Luzie ja ein Automatik ist, kann man schlecht die Gänge regulieren und so wird an Bergen die Schaltbox etwas heiß, was wohl sonst nicht weiter schlimm ist, wenn man es nicht übertreibt. Aber nun waren wir auf einer geraden Strecke und das Licht wollte einfach nicht erlöschen. Also haben wir uns entschieden in einer kleinen „Stadt“ namens Elliott in the middle of nowhere zum einzigen Mechaniker weit und breit zu gehen, um uns seinen Rat einzuholen. Nach einer kurzen Begutachtung kam er zu dem Entschluss, dass wir jetzt sofort eine neue Schaltbox brauchen, denn diese wäre überfällig und es wäre auch kaum noch Öl drin. Sein Problem wäre nur, dass er diese erst bis Dienstag (Montag ist unser Flug nach Singapur) besorgen könnte, da er ja im Nirgendwo ist und er würde uns für eine gebrauchte Schaltbox plus Arbeitsstunden etwa 3000 AUS$ berechnen!!!! Er könnte auch jemanden über Nacht in die nächste Stadt schicken, um das Teil abzuholen, aber das würde dann natürlich extra kosten. Ansonsten könnten wir ja mit dem Bus nach Darwin fahren und das Auto abholen, wenn wir aus Asien zurückkommen. Der Bus nach Darwin hätte uns allerdings 700 AUS$ gekostet!!!! Und das nur für einen Weg und außerdem wollten wir Luzie nicht an diesem Ort lassen. Elliott ist wie eine Geisterstadt. 750km von Darwin entfernt. Es gibt einen Campingplatz, zwei Tankstellen, viele alte liegengebliebene Autos, die eine Werkstatt, wohl sogar eine Schule und viele, besoffene Aborigines. Unheimlich und unvorstellbar für uns dort auch nur eine Nacht zu verbringen. Zudem konnten wir uns nicht vorstellen, dass es so schlecht um Luzie stand, denn wir waren ja erst vorher beim Service, um sie checken zu lassen. Nun fuhr sie ja noch, aber falls wir irgendwo liegen bleiben sollten, weil uns die Kupplung oder die Schaltbox um die Ohren fliegt, was kein Problem wäre an sich, da wir so etwas wie den australischen ADAC haben, die uns überall abholen würden, aber wir hatten nirgendwo im Outback Empfang mit dem Handy. Und auch wenn es genug Autos gab, die eventuell anhalten würden, wollten wir das Risiko nicht eingehen. Doch dann schickte uns der Himmel zwei Engel. Ein deutsches Pärchen hatte ebenfalls an der Werkstatt angehalten, um sich einen neuen Reifen zu besorgen und hatten wohl mitbekommen, dass wir mit uns hadern dort zu bleiben. So kamen wir ins Gespräch und sie erzählten uns, dass sie ebenfalls vor kurzem die Schaltbox austauschen mussten, allerdings für die Hälfte des Preises, die uns dieser Mechaniker nannte. Und sie hatten ein Satellitentelefon. So haben sie uns angeboten hinter uns herzufahren und falls etwas passieren würde, wären sie da und könnten zumindest den ADAC für uns anrufen – abschleppen hätten sie uns nicht können, da sie einen Wohnwagen dabei hatten. Nach kurzer Überlegung und Abwägung der Pro und Contras entschieden wir uns diesen Ort zu verlassen. Wir sagten dem Mechaniker, dass wir es nicht hier reparieren lassen möchten und er bitte einfach nur neues Öl in die Box füllen soll. Er war nicht sehr erfreut darüber, denn er hatte schon die Dollarzeichen in den Augen. Aber wir lassen uns nicht über den Tisch ziehen und können auch noch eins und eins zusammen zählen und dachten uns, dass es mit neuem Öl sicherlich nicht so schnell überhitzt. Er berechnete uns 130 $, verabschiedete sich bei uns mit dem Satz „Wir sehen uns eh gleich wieder und wir kommen sowieso nicht weiter als 15 km“. Und….. wir schafften es an diesem Tag noch weitere 300km bis nach Mataranka. Ohne rotes Licht! Und mit unseren Engeln, Sarah und Gil, hinter uns.

Matranka – heiße Thermalquellen. Wir verbrachten einen richtig schönen Abend auf dem Campingplatz mit einem guten Essen nach diesem anstrengenden, emotionalen Tag. Mataranka ist eine kleine Oase im Outback. Am nächsten Morgen haben wir es uns nicht nehmen lassen in die heißen Quellen zu steigen und bisschen durch den Wald zu stapfen. Eine schöne Unterbrechung zum ständigen Fahren und sitzen und da wir uns nun entschieden hatten, direkt nach Darwin zu fahren (ohne Nationalpark), wenn wir es schaffen mit dem Auto, so wollten wir doch vorher noch ein bisschen abschalten und genießen. So ging es gegen Mittag weiter Richtung Darwin, allerdings ohne unsere Engel – aber hier noch einmal ein großes „DANKE“ an euch. Aber es waren nun nur noch 100 km bis nach Katherine, eine etwas größere Stadt und dann nur noch 350 km bis nach Darwin. Wenn wir dort liegen bleiben sollten, wären wir schon näher dran und es wären auch mehr Autos unterwegs. Aber… wir haben es geschafft!!! Unglaublich glücklich sind wir am Donnerstagnachmittag in Darwin angekommen und Luzie fährt immer noch. Am liebsten würden wir den Mechaniker anrufen und ihm mitteilen wo wir sind. Wir haben auf einem Campingplatz eingecheckt und mussten uns erst einmal wieder an all die Menschen gewöhnen. So viele Backpacker – das ist schon gewöhnungsbedürftig nach 10 Wochen Basilikum pflücken in der Pampa. Aber gleich am ersten Abend haben wir nette Leute getroffen, mit denen wir uns jetzt ein paar schöne Tage in Darwin machen.

Allerdings mussten wir uns ja auch noch um Luzie kümmern. Natürlich kümmern wir uns immer um sie. Ich checke das Öl und Kühlwasser und natürlich die Luft der Reifen – die Leute starren mich immer ganz verblüfft an, wenn ich an der Tankstelle stehe und mich um unser Baby kümmer,  aber das gehört ja auch dazu. Aber nun wollten wir natürlich wissen, was mit Luzie los ist und ob nun wirklich eine neue Schaltbox brauchen oder uns der gute Outback-Mechaniker vollends über den Tisch ziehen wollte. Also ging es in die Werkstatt und dort wurde unser Problem geschildert. Nach kurzer Konsultierung kam man zu dem Entschluss, dass wohl ein Ölwechsel und ein neuer Ölfilter die Lösung unseres Problems wäre. Denn das wurde bei dem Service zwar für den Motor gemacht, aber nicht für die Schaltung. Also werden wir es damit versuchen und hoffen, dass das rote Licht nie wieder blinken wird. Falls doch, ist es ja noch immer nicht zu spät alles auszutauschen. Aber nun denken wir umso mehr, dass es die absolut richtige Entscheidung war, Elliott zu verlassen, mit Luzie und dass der Mechaniker einfach nur ein absolutes Arschloch war.

Nun können wir also einfach nur relaxen und versuchen abzuschalten. Luzie kommt in die Werkstatt, wenn wir aus Asien wiederkommen, da sie vorher nichts frei hatten und dann können wir weiterfahren. Zudem ist Luzie den Monat über gut untergebracht bei unserem Couchsurfer und alles ist mal wieder gut für uns und das Glück ist weiterhin mit den Doofen.

Darwin. Heiß. Feucht. Eine Stadt, deren Existenz nur durch die Existenz der Backpacker gerechtfertigt ist – so scheint es zumindest. Denn hier gibt es nicht viel. Im Meer kann man nicht wirklich schwimmen, da es hier tödliche Quallen gibt, Haie und Krokodile. Doch nebenan ist gleich der größte Nationalparks Australiens, Kakadu, und das Top End Australiens ist das Tor nach Asien. Heute waren wir bei strömendem Regen in der Bucht in einem künstlichen Schwimmbad, sogar mit Wellen. So manch ein Surfer verirrt sich dorthin und demonstriert seine Kunst. Etwas lächerlich, aber dennoch schön anzugucken.  Nun genießen wir also noch ein paar Tage Darwin und dann geht es nach Singapur.

Doch auch unsere Pläne für Asien wurden leider durchkreuzt und werden somit wohl leider geändert werden müssen. Wir wollten ja eigentlich von Singapur nach Sumatra reisen, um dort in den Dschungel zu gehen und Orang Utans anzugucken und dann nach Bali. Nun gab es leider einen Vulkanausbruch auf Sumatra – genau dort wo wir hin wollten im Norden der Insel. Von daher werden wir diesen Teil wohl leider auslassen. Es ist noch nichts entschieden, aber wir denken bereits über Alternativen nach. Wahrscheinlich gehen wir dann noch nach Malaysia und dann weiter nach Bali. Aber das wird alles in Singapur entschieden. Wir freuen uns nach wie vor unglaublich auf Asien und da wir das alles noch nicht gesehen haben und alles schön sein soll, wird es uns so oder so gefallen.  Man sollte halt einfach keine Pläne machen, denn sie werden einfach immer durch äußere Einflüsse oder persönliche Entscheidungen umgeworfen.

Also, am Montag den 06. September 2010, zu unserem halbjährigen Reisejubiläum geht es zurück nach Asien.  Und dann gibt es wieder viele tolle Geschichten für euch.

Liebe Grüße aus der Hitze