Bali Bali

16 10 2010

Nun sind also schon wieder ein paar Wochen vergangen und wir hatten bis jetzt ein sehr gute Zeit. Von Kuala Lumpur ging es also mit dem Flieger Richtung Bali. In Kuala Lumpur haben wir uns zuvor noch zwei schöne, ruhige Tage gemacht. Wie gesagt, wir waren etwas faul zum Beginn des Asientrips und hatten ein kleines Travel-Burn-Out, aber das haben wir nun überwunden. Unser Highlight in Kuala Lumpur war ein Abend in der Skybar des Traders Hotel mit Blick auf die Twintower – atemberaubend. Mit Pool in der Bar, perfektem Service und etwas Luxus. Wir hatten uns dort zuvor einen Tisch reserviert und sind mit drei anderen deutschen Mädels hingegangen. Da saßen wir nun mit überteuerten Cocktails in unserer kleinen, gemütlichen Ecke mit Blick auf die beleuchteten Twintower. Kuala Lumpur ist eine sehr moderne Stadt und die zwei Tage dort waren ausreichend, um sich ein Bild zu machen. Allerdings hat es uns dann auch wieder gereicht mit den großen asiatischen Städten – nun haben wir sie also fast alle gesehen. Bangkok, Saigon, Singapur, Kuala Lumpur, Hong Kong – fehlt uns wohl nur noch Jakarta und Hanoi. Irgendwo ähneln sie sich alle – sie sind groß, meist dreckig, laut und heiß! Aber dennoch haben sie ihren Charme und es gibt eine Menge zu entdecken. Uns hat wohl am besten Hong Kong und Saigon gefallen von den asiatischen Riesen. Nun freuten wir uns also nach einer weiteren Großstadt auf Bali.

Dienstagabend. Bali Flughafen. Es ist heiß. Wir wollten nur noch schnell nach Kuta, ein Hotel suchen und die Stadt erkunden. Allerdings gestaltete es sich mit der Hotelsuche am Abend etwas schwierig, denn die meisten, günstigen Hotels waren ausgebucht. Also hieß es von Hotel zu Hotel laufen, schwitzen mit dem Backpack auf dem Rücken und nicht aufgeben. Schon an diesem Abend sind wir netten Leuten begegnet, die uns geholfen haben und mit denen wir dann auch die nächsten Tage verbracht haben  Letztenendes sind wir dann für die erste Nacht nicht im dem günstigsten Hotel abgestiegen, aber wir waren einfach nur froh eine Dusche und ein Bett zu haben. Am nächsten Morgen ging es dann ohne Rucksack auf erneute Suche nach einer günstigeren Alternative und die wurde schnell gefunden. Kuta!!! Der Ballermann der Australier und dennoch haben wir uns nach kurzer Eingewöhnungsphase dort sehr wohl gefühlt. Dies lag wohl größtenteils daran, dass wirnette Leute um uns herum hatten. Wir gingen zusammen n den Strand, abends traf man sich zum Essen und dann ging es in eine der zahllosen Bars und Nachtclubs. Und Kuta hat einiges zu bieten. Livemusik am Abend ein Club, der uns besonders zusagte. Das Apache, ein Reggaeclub. Reggae Musik ist in Bali überall zuhören – noch ein Grund für uns, uns dort noch wohler zu fühlen. Zudem haben wir die Chance genutzt und haben Surfstunden genommen. Bali ist eines der weltweit besten Surfmekkas und wir wollten ein Teil davon sein. Also haben wir uns einen einheimischen Surflehrer genommen, mit dem wir uns dann auch angefreundet haben. Nach Trockenübungen am Strand ging es ins Meer für die ersten Wellen. Und was bei all den Surfern so einfach und galant aussieht, war für uns eine Tortur. Überhaupt auf dem Brett stehen zu können, sollte die größte Herausforderung sein. Ich habe es in der ersten Stunde ein paar Mal geschafft für ein paar Sekunden den Kick zu verspüren, wenn es einem gelingt, auf dem Board zu stehen. Es macht unheimlichen Spaß und auch wenn man viel Wasser schluckt, ein paar Mal in die Waschmaschine gelangt und nicht mehr weiß wo oben und unten ist, man ohne Ende paddeln muss und es viel Kraft kostet, wollten wir es wieder tun. Wir hatten Blut geleckt. Also starteten wir ein paar Tage später wieder einen Versuch, scheiterten diesmal allerdings kläglich aufgrund von zu hohen Wellen und zu wenig Kraft dagegen anpaddeln zu können. Dennoch hat es am Spaß nicht gefehlt. Nur Morrit, unser Surflehrer, ist an uns verzweifelt. Denn diesmal waren wir drei gackernde Mädels, die versuchten wenigstens ein bisschen elegant auf das Brett zu gelangen und es einfach nicht schafften. Und weil wir uns vor Lachen nicht mehr einkriegen konnten, fehlte uns noch mehr Kraft, um es wirklich zu schaffen. Ein böser Kreislauf. Dies war bis jetzt unser letzter Versuch in Kuta auf’s Board zu gelangen, aber es wird nicht der Letzte für immer sein, dazu haben wir viel zu viel Ehrgeiz und Spaß an der Sache. Allerdings waren die Wellen die letzten Wochen teilweise einfach zu groß und die Strömung unberechenbar. Und da wir ja heile wieder nach Australien zurückkehren wollen, blieb das Surfen bis jetzt erst einmal aus.

Nach 10 Tagen in Kuta, mit nur kleinen Tagesausflügen an andere Strände, wurde es dort langsam langweilig und wir brauchten dringend einen Tapetenwechsel. Wir hatten unter anderem einen Ausflug auf dem Roller nach Padang Padang und Uluwatu unternommen. Padang Padang ist ein kleiner Ort mit einer wunderschönen Badebucht und einem Strand den wir bis jetzt in Kuta vermisst haben. Denn der Strand in Kuta ist riesig und voll mit Surfern und Touristen – also nicht wirklich das einsame Paradies, nach dem wir uns anfangs gesehnt hatten. Aber Padang Padang war genau das. In einer kleinen Bucht,mit weißem Strand, türkisblauem Wasser und Affen, die uns die Badetücher klauen wollten. Uluwatu ist der südlichste Zipfel von Bali, an einem Riff gelegen mit vielen Steilklippen und von Brasilianern besiedelt. Ein Paradies für erfahrene Surfer und demnach viel für uns zu gucken. Leider war Petrus nicht mit uns an diesem Tag und es regnete, als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Die Straßen führten Bäche und Treppen verwandelten sich in Wasserfälle. Und wir mussten auf dem Roller wieder zurück nach Kuta fahren ohne die passende Kleidung dabei zu haben. Aber da mussten wir nun durch. Die Rückfahrt dauerte etwa doppelt so lange wie die Hinfahrt und völlig durchnässt kamen wir wieder in Kuta an. Da sehnt man sich nach einer heißen Dusche, die es allerdings nicht gibt. Wir mussten weg von Bali, den zu hohen Wellen, der Party in Kuta, dem Lärm und Verkehr der Roller, wenig Schlaf und dem Regen, den es nun fast täglich gab. Also führte uns unser Weg ins Paradies – Gili Islands!

Die Gili Islands sind drei kleine Inseln, die vor Lombok liegen, der Nachbarinsel von Bali und sind ein wahres Paradies. Dort gibt es keine Roller, in Asien kaum vorstellbar, keine Autos – nur Fahrräder und Pferdekutschen. Traumhafte Strände, gutes Essen und es ist ein Paradies zum Schnorcheln. Nach etwa 10 stündiger Anreise kamen wir endlich an. Suchten uns ein süßes Hotel, besser gesagt ein Homestay, und waren rundum zufrieden. Homestays sind die indonesische Form der Hostels. Man lebt sozusagen bei Einheimischen, die 2 -3 Zimmer oder Bungalows für Touristen anbieten. Meist sauberer als günstige Hotels und mit sehr netten Leuten, die einem jederzeit behilflich sind. Wir verbrachten fast 5 Tage auf Gili Trawangan. Die größte Insel der drei Gili Inseln, die man dennoch in zwei Stunden einmal zu Fuß umrunden kann. Wir machten nichts anderes als Schnorcheln. Man kann direkt vom Strand aus raus schwimmen und die farbenfrohe Unterwasserwelt bewundern. Mit zahllosen bunten Fischen, Riesenschildkröten, Korallen und allem anderen was das tropische Meer noch so zu bieten hat. Wir mieteten uns Fahrräder und fuhren um die Insel und genossen dieses friedliche Stückchen Erde in vollen Zügen. Gili Trawangan ist nicht hat nur die größte Insel, sondern auch die belebteste und so gibt es zur Abwechslung auch ein paar Bars und ein paar Dinge die man neben dem Schnorcheln erleben kann. Es gibt Open Air Kinos, in denen man am Strand liegt und sich einen Film angucken kann und die Pferdekutschen vorbeifahren hört. Ich habe noch nie so einen Ort erlebt und so habe ich mir schon immer das Paradies vorgestellt. Aber auch das Paradies muss man irgendwann einmal verlassen. Also ging es nach ein paar Tagen wieder zurück in die Zivilisation, zu dem Lärm der Motorroller, den verrückten Indonesiern, die einem alles Mögliche andrehen wollen und all den australischen Touris. Allerdings verbrachten wir zuvor noch einen Tag in Lombok – eine wunderschöne Insel. Wir landeten in Sengiggi. Einem fast ausgestorbenen kleinen Fischerörtchen, an dem wir weiterhin die Ruhe genießen konnten und einen tollen Tag verbrachten. Carla und ich landeten in einem Café mit lauter Indonesiern, die nach einer Weile an unserem Tisch saßen, uns Zaubertricks beibrachten und dann die Gitarre rausholten, um mit uns zu singen. Die Indonesier sind unglaublich nett und sehr offen gegenüber Touristen. Vielleicht auch gerade weil wir zwei blonde Mädels sind, aber sie werden nie aufdringlich. Bis jetzt haben wir nur tolle Erfahrungen gemacht und tolle Menschen getroffen, aber dieser Nachmittag war speziell. Wie bereits gesagt, Musik spielt eine sehr wichtige Rolle im Leben der Indonesier, besonders der Balinesen und überall hört man eine Gitarre und Gesang. Ein tolles Lebensgefühl. Für die Gili Islands wurde sogar eine Hymne geschrieben, die ihr vielleicht bei Youtube finden könnt – nun eins unserer Lieblingslieder: Stephen and the Coconuttreez „Welcome to my paradise“! Ein passender Titel. Nach dem kleinen Abstecher auf Lombok ging es am folgenden Tag wieder zurück nach Bali. Eigentlich wollten wir vom Hafen direkt nach Amed, in den Westen fahren, uns dafür allerdings ein Auto mieten um die Insel unabhängig erkunden zu können, aber Pläne sind dafür gemacht, um sie zu ändern. Da es schwierig gewesen wäre am Hafen, der auf der andern Seite von Bali liegt, ein Auto zu mieten, denn wir hätten es dorthin wieder zurückbringen müssen und es war sowieso teurer als in Kuta, entschieden wir uns spontan für eine Nacht wieder nach Kuta zurückzufahren, um von dort aus alles zu organisieren. Das taten wir dann also. Und auch wenn wir zuvor aus Kuta geflüchtet sind, war es schön wieder zurück zu kehren und die gleichen Leute wiederzusehen, gemeinsam essen zu gehen und sich etwas wie zu Hause zu fühlen. Am nächsten Tag kümmerten wir uns dann also um ein Auto, dass wir für vier Tage, für ungefähr 50 Euro inklusive Versicherung, mieteten. Wir hielten ein Auto für etwas sicherer als Roller und zudem waren wir drei Leute und konnten so ohne Probleme unser Gepäck mitnehmen und uns die Kosten teilen. Hinzu kommt, dass ich mich bei dem Verkehr wirklich unwohl auf einem Roller fühle, obwohl ich bis jetzt immer nur hinten mit gefahren bin, oder vielleicht gerade deswegen. Aber mit dem Auto fühlten wir uns wieder ein bisschen wie in Australien und waren so völlig unabhängig. Konnten halten, wo wir wollen und waren nicht auf teure Busse und Touren angewiesen. Also ging es am Freitag, den 01. Oktober 2010, los zur Erkundung der wunderschönen Insel Bali. Nachdem wir aus dem Verkehrschaos von Kuta herausgefunden haben, war es fast angenehm zu fahren. Das Auto wurde für etwa 15 Euro vollgetankt und los ging die Fahrt. Zuerst führte uns unser Weg nach Ubud. Eine kleine Stadt in den Bergen von Bali mit viel Kunsthandwerk, toller Landschaft und dem Monkeyforest, dem Affenwald. Nach etwas verwirrender Fahrt, die Straßenführung auf Bali oder besser rund um Kuta und Denpasar ist etwas schwierig zu durchblicken, kamen wir also in Ubud an und fanden ein unglaublich schönes Hotel. Es sah fast so aus, als wenn wir einem früherem Tempel untergekommen sind, nur dass sie einen Pool hinzugefügt haben und alles etwas überarbeitet hatten. Wir hatten unser eigenes kleines Häuschen, umgeben von Palmen und tropischen Blumen und wir hatten heißes Wasser zum Duschen. Das alles inklusive Frühstück für einen Preis von 22 Euro, welchen wir uns durch drei teilten!!! Nun machten wir uns auf zur Erkundung von Ubud, wozu natürlich auch der Monkeyforest gehörte. Affen gehören zur Kultur von Bali wie Weihnachten zu den Christen. Sie haben eine heilige Stellung und werden, wohl als eine der wenigen Tieren, von den Balinesen geschützt. Man kann die Affen mit Bananen  füttern und dann klettern sie auf die Schultern. Allerdings sollte man vermeiden irgendwas anderes zu Essen mit sich zu führen, denn das wird sofort weggeschnappt und die männlichen Affen können dabei leicht aggressiv werden. Einer hat einer dicken Australierin die Zigaretten geklaut und wollte sie dann essen – der Arme! Nach einer ausgiebigen Erkundung Ubuds sind wir in unser traumhaftes Hotel zurückgekehrt. Von dem Luxus haben wir dann die Nacht auch ausgiebig Gebrauch gemacht und haben mal wieder richtig ausgeschlafen nach all der Party in Kuta. Am nächsten Morgen ging es nach einem guten Frühstück weiter mit der Fahrt. Unser Weg führte uns durch das Inselinnere über Reisfelder, Berge, dem Mount und Lake Batur (Vulkan und Vulkansee), kleine balinesische Dörfer, dem Besakih Tempel Richtung Amed an der Ostküste. Bali ist einfach wunderschön und auf dieser Fahrt haben wir es erst richtig kennen gelernt. Es ist unglaublich grün und die Vulkane bestimmen die Landschaft. Der größte ist der Agung, den wir an diesem Tag einmal umrundet haben. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang kamen wir in Amed an. Einem kleinen Ort, mit schwarzen Stränden, das unglaublich friedlich ist und von Fischermännern bestimmt wird. Dort haben wir mal wieder Glück gehabt und ein tolles Hotel erwischt. Eigentlich hätten wir das dreifache bezahlen müssen, aber dank fehlender Touristen haben wir es für 12 Euro die Nacht bekommen. Ein Himmelbett, den Ozean überblickend, ein offenes Bad mit warmen Wasser – einfach traumhaft! Ich musste an diesem Ort um 6 Uhr morgens aufstehen, um mir den Sonnenaufgang auf unserer Terrasse anzugucken. Die Sonne ging über Lombok auf, der Insel östlich von Bali, wo wir zuvor erst waren. Am nächsten Morgen, Sonntag, ging es die Küste entlang nach Lovina. Der Küstenstreifen im Norden von Bali ist friedlich, beherrscht von schwarzen Stränden, ein paar guten Schnorchelgebieten und in Lovina kann man Delfine beobachten. Wir wollten allerdings keine Bootstour buchen, und somit waren wir an diesem Tag nicht glücklich und haben keine Delfine gesehen. Lovina ist ein kleiner Ort, mit tollen Hotels, und auch wir haben wieder ein gutes Händchen bewiesen und hatten ein hübsches Hotel für wenig Geld gefunden. Wir haben einen Strandspaziergang gemacht, den Ort erkundet, gut gegessen und sind wieder einmal für schlafen gegangen.  Am nächsten Morgen ging es dann wieder Richtung Kuta. Aber erst einmal mussten quer über die Insel fahren, wieder durch die Berge, an Seen und grünen Reisfeldern vorbei. Umso näher wir Kuta kamen, umso verrückter wurde der Verkehr wieder. Motorroller und Autos überall. Wir brauchten für die letzten 4 Kilometer in Kuta mehr als eine halbe Stunde, weil einfach kein Vorankommen war. Kuta hatte uns wieder. Und auch wenn es verrückt und voll ist, haben wir uns wieder auf die Leute gefreut, die uns dort erwartet haben. Wir waren wieder bei unserer Familie, es gab wieder unser alltägliches Treffen zum Abendessen am gleichen Platz, ein paar kühle Bintangs, das Bier in Bali, und einfach nur nettes Beisammensein. Es sollte unsere letzte Woche sein. Aber umso näher unser Abreisedatum kam, umso weniger wollten wir dieses Paradies verlassen. Also haben wir uns am Mittwoch entschlossen, unseren Flug, der eigentlich am Freitag war, um 6 Tage nach hinten zu verschieben. Und für ein paar Dollar und einen kleinen Rechenfehler hatten wir fast eine Woche länger im Kreise unserer Lieben. Der Rechenfehler lag darin, dass wir uns in der Länge unseres Visums verrechnet haben. Denn eigentlich hätten wir schon am 13. Oktober fliegen sollten, wir hatten aber nun unseren Flug auf den 14. Oktober verlegt. Nach einem nervenaufreibenden Vormittag und vielen Fragen bei Einheimischen, hatten wir uns versichert, dass es kein Problem ist, länger zu bleiben. Man muss nur am Flughafen 20 Dollar für jeden Extratag bezahlen. Und so war es dann auch! Was sollten wir denn nun mit der Extrawoche anfangen? In Kuta wollten wir nicht die ganze Zeit bleiben, also haben wir uns nach langem Hin und Her noch einmal dazu entschieden wieder auf die Gili Islands zu fahren. Denn dort war es so wunderschön und ein paar nette Leute, die wieder mit uns mitkommen wollten, waren auch schnell gefunden. Also bin ich am Samstag schon einmal mit ein paar Leuten vorgefahren und Carla kam mit einem Freund von uns am Abend mit dem Motorbike hinterher. Ich hatte eine 12 Stunden Fahrt, Carla wohl auch, allerdings über Nacht mit Schlaf auf der Fähre. Endlich in Gili Trawangan angekommen, hatten wir schnell ein schönes Homestay gefunden, mit einem verrückten Besitzer. Aber wir hatten zwei Bungalows auf einem Grundstück für uns alleine, hatten Fahrräder dabei und konnten die Ruhe der kleinen Insel in vollen Zügen genießen. Mal wieder haben wir nichts anderes gemacht als Schnorcheln, Rad fahren, am Strand liegen, die Open-Air Kinos genießen und den Pferdekutschen zu lauschen, die sich mit ihren Glocken ein bisschen anhörten wie der Schlitten von Santa Clause. Es war wie schon beim ersten Mal einfach nur toll! Ich würde jederzeit auf die Gilis zurückkehren. Es ist so friedlich und entspannend. Weiße Strände. Türkisblaues Wasser. Blauer Himmel. Wunderschöner Sonnenuntergang. Einfach ein Paradies! Doch auch dieses Mal mussten wir es wieder verlassen. Ich blieb eine Nacht länger als Carla auf der Insel, denn sie fuhr mal wieder vor mit dem Roller auf der Nachtfähre. Am nächsten Tag nahm ich dann das Schnellboot und war anstatt in 12 Stunden schon in 4 Stunden zurück im verrückten Kuta. Nun hatten wir nur noch einen Tag in Bali! Und wenn wir gekonnt hätten, hätten wir noch einmal unseren Aufenthalt verlängert, aber dafür hätten wir uns ein neues Visa für einen weiteren Monat besorgen müssen und Australien hat ja auch auf uns gewartet. Nach einem letzten perfekten Tag auf Bali, ging es am Abend zum Flughafen. Und ohne Probleme kamen wir durch die Passkontrolle, zahlten unsere Extra 20 Dollar und waren nun offiziell wieder auf unserem Weg nach Australien. Gegen 3 Uhr nachts landeten wir in Darwin! Da es sich nicht lohnte für ein paar Stunden noch ein Hotel zu nehmen, und Luzie ja immer noch bei dem Couchsurfer geparkt war, haben wir die Nacht auf dem Boden, ein bequemer Teppich, im Flughafen verbracht. Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Taxi zu Luzie. Sie war wohl auf und wir waren wieder froh bei ihr zu sein. Der einzige Grund für uns wieder zurück zukehren, denn auf Australien hatten wir nicht wirklich Lust. Und gerade Darwin ist einfach nicht sehenswert. Das hat es heute noch einmal bewiesen. Es ist heiß. Feucht – die Luftfeuchtigkeit beträgt etwa 80 %. Und es regnet jeden Tag. Aber nicht nur ein bisschen, sondern richtige Regenstürme, die nicht wirklich enden wollen.

Also, haben wir uns schnell entschlossen Darwin zu verlassen – am Montag geht es los. Luzie hat am Montag noch einen Termin in der Werkestatt, um das Problem mit der Schaltbox zu beheben und danach geht es los. Und dann werden wir hoffentlich wieder nur die besten Seiten von Australien sehen. Die Westküste soll wunderschön sein und wir freuen uns wieder auf die Straße zu kommen. Wir werden viele Nationalparks sehen, hoffentlich können wir sie alle noch befahren bevor die Regenzeit alle Straßen überflutet hat. Tolle Strände. Beeindruckende Landschaften. Und nebenbei werden wir nach einem Job suchen.

Nun erst einmal „Entschuldigung“, dass ich so lange nicht geschrieben habe, aber auf Bali hatte ich bei dem wunderschönen Wetter, den netten Leuten, hübschen Surfern, viel Ablenkung keine Musse mich an den Computer zu setzen. Und auch wenn dieser Bericht vielleicht nicht ganz dem gerecht wird, was wir alles erlebt haben, so gibt er doch mal wieder einen kleinen Einblick in unsere Abenteuer. Und das wichtigste ist doch nach wie vor, dass es uns gut geht und wir jeden Tag unserer Reise in vollen Zügen genießen, auch wenn es manchmal Auf und Abs gibt.

Nun geht es also weiter mit Australien Part 2… wir haben nur noch gute 3 Monate übrig und es gibt noch viel zu sehen.

Und nun „bis bald!“ – Versprochen!