Bondi Beach

29 04 2010

… DER Strand von Sydney!

Wir haben also am Samstag UNSER Auto abgeholt. Ein so unglaublich tolles Gefühl! Denn endlich konnten wir los und fahren und die Freiheit des Kontinents erleben. Da ich nicht in Sydney fahren wollte, da die Stadt so voll ist, dazu der Linksverkehr, undendlich viele Ampeln und Einbahnstraßen und das Auto neu und unglaublich groß ist, sind wir erst einmal raus – also nicht wirklich raus, denn wir sind noch immer in Sydney. Wir sind also Richtung Strand gefahren und haben auch alles ohne Probleme gefunden. Bondi Beach! Nach einem Großeinkauf, alles um die nächsten Tage zu überleben und ein paar grundlegende Dinge, um im Auto zu übernachten, wollten wir eigentlich einen Platz finden, wo wir im Auto schlafen können. Aber rund um Sydney gibt es keine Camping Plätze und man darf nirgends im Auto einfach an der Straße übernachten, was sonst sehr üblich in Australien ist. Also haben wir uns mit ein paar Leuten, die wir zuvor in der Stadt im Hostel kennen gelernt haben, getroffen und sind mit in ihr Hostel. Ein absolut runtergekommenes Ding, aber das scheint hier eher so üblich zu sein. In Asien haben wir ein Viertel für eine Übernachtung gezahlt und die Hostels waren um Welten besser. Aber egal, wir hatten nun einen Platz zum schlafen und ein paar nette Leute um uns. Viele Israelis. Die scheinen eine starke community in Australien zu haben, oder wohl auf der ganzen Welt. Ich bin völlig fasziniert davon, finde es gleichzeitig aber etwas merkwürdig. Man spricht einfach jeden an, man teilt alles und man hat bestimmte Plätze zum schlafen, also bestimmte Hotels, die eher geheim sind und sie vermitteln sich Jobs untereinander – alles völlig unkompliziert und selbstverständlich. So viel also dazu. Den Abend haben wir mit ein paar Leuten verbracht, im Hostel, in einer Wohnung und am Strand. Die Nacht dann in unserem gemischten Dorm – Männer und Frauen, aber wir hatten Glück mit unserem Griff. Am Sonntag sind wir durch Bondi gelaufen und haben nach einem Job geguckt, da ein paar Jung meinten es wäre sehr einfach was zu finden und man könne doch ein bisschen bleiben. Wir sind alle Bars, Restaurants und ein paar Hotels abgelaufen, aber es scheint derzeit sehr schwierig etwas zu finden da die Hochsaison zu Ende ist. Also waren wir erst einmal ziemlich frustriert – und haben uns wieder auf unseren ursprünglichen Plan besonnen. Wir fahren in den Norden und auf dem Weg suchen wir uns etwas auf einer Farm, dann würden wir auch endlich unser Auto fahren und richtig testen können. Am Montagmittag sollte es losgehen. Allerdings ist es anders gekommen!!! Der Abend war unglaublich lustig und der Frust des Tages war wie weggepustet. Auf der Terrasse des Hostels war ein großes Barbecue und eine bunte Mischung an Leuten. Viele Nationen! Chile, Brasilien, Peru, Israel, Irland, Holland und Deutschland. Nach dem Barbecue sind wir alle an den Strand. Gitarre und Wein im Gepäck und eine Menge Spaß. So konnte man die doch etwas kühle Nacht gut aushalten. Am Montag mussten wir zwar früh raus, weil wir auschecken mussten um zehn, aber das Wetter war so schön, dass wir nicht gleich losfahren wollten – wir wollten an den Strand und in den Pazifik springen – und als wir da so lagen, umgeben von netten Menschen, einem leichten Kater vom Abend zuvor, haben wir uns umentschieden erst am nächsten Tag weiterzufahren. Aber wo schlafen? Ohne einen Job ist unser erspartes ganz schnell weg, denn die Hostels sind doch sehr teuer. Da kam unsere Rettung. Der Anruf von Vasili. Vasili, ist der Onkel von Willi, dem Arbeitskollegen von Carla im Nio in Bielefeld. Wir hatten ihn zuvor schon angerufen, weil Willi den Kontakt hergestellt hatte und schon da war er unglaublich nett und hilfsbereit. Jetzt dieser Anruf! Schicksal! Denn normalerweise wären wir schon weg gewesen. Er hat uns angeboten in seinem Apartment zu übernachten und hat uns die Adresse gegeben. Und auf der Fahrt dahin haben wir schnell festgestellt, dass es direkt um die Ecke ist, also unweit vom Strand und nicht in der Stadt aus der wir ja raus wollten. Der erste Glücksgriff. Und als wir das Apartment betraten, stellte sich heraus, dass es quasi frei steht –also er wohnt nicht selber darin. Ein Zimmer ist von einem japanischen Mädchen bewohnt und 3 weitere Schlafzimmer stehen frei. Außerdem gibt es ein Wohnzimmer, eine gute Küche plus Esszimmer, ein Bad und ein Balkon. Wir dürfen hier umsonst wohnen und das solange wir möchten. Wir wissen garnicht was wir sagen sollen: DANKE! Vasili ist ein älterer, charmanter Herr und freut sich einfach nett zu sein und uns damit zu helfen. Wir haben ihn gefragt was er haben will, wir würden ja was zahlen, ob ihn einladen dürfen zum Essen, aber all das will er nicht. Unglaublich! Wir sind einfach nur so glücklich und dankbar. Deswegen haben sich unsere Pläne schon wieder geändert. Wir haben uns nämlich dazu entschieden nicht nur eine Nacht dort zu bleiben, sondern länger und uns nun doch wieder einen Job in Bondi oder direkt in Sydney zu suchen. So könnten wir das ganze Einkommen sparen und hätten nur Ausgaben für Lebensmittel. Jetzt schlafen Carla und ich also seit sieben Wochen das erste Mal wieder in getrennten Zimmern. Ein komisches Gefühl, aber wir genießen unsere Privatsphäre. Nicht nur einmal unter uns sein zu können, also ganz allein, sondern einfach schon, dass man sich das Zimmer nicht mit Fremden teilen muss und man kochen kann wie und wann man will und einfach ein bisschen seine Ruhe haben, wenn man will.

Nun suchen wir also wieder einen Job. Nicht einfach, aber wir sind ganz optimistisch, dass wir etwas finden, denn immerhin sind wir ja bereit so ziemlich alles zu machen. Dienstag sind wir also wieder ein paar Straßen abgelaufen, haben das Internet durchforstet und waren noch nicht hundertprozentig erfolgreich. Dadurch, dass hier so langsam der Herbst kommt, ist die Saison für einen hohen Bedarf an Kellnerinnen fast vorbei, aber bei manchen konnten wir unsere Lebensläufe lassen und warten nun auf Anrufe. Außerdem haben wir am Mittwoch einen Kurs gemacht. Den RSA Schein. Den braucht man in Australien, um Alkohol ausschenken zu dürfen, und vorher nimmt uns hier sowieso keiner. Danach hoffen wir auf einen guten Job in einer großen Bar, in der wir zuvor waren und er meinte, er hätte viele Positionen zu vergeben. Also, hoffen wir darauf oder eben auf etwas anderes. Ansonsten müssen wir halt unsere Pläne wieder ändern und dorthin, wo Arbeit ist und unsere schöne, kostenlose Unterkunft hier verlassen. Mobil sind wir ja jetzt. War uebrigens ein komisches gefuehl wieder die ASchulbank zu druecken, aber wir haben es ueberstanden und haben unser Zertifikat in der Tasche – wuenscht uns Glueck!!!!

 



Sydney

24 04 2010

… auf der andern Seite der Welt!

Wir sind also seit Mittwoch in Sydney und haben immer noch nicht wirklich viel gesehen, da wir erst einmal alles erledigt haben. Und wir haben ein Auto gekauft! Unser Auto! DAS Auto! Ein Pajero! Blau! Allradantrieb! Grooooosss! Mit Bett hinten drin (wenn man die Sitze umklappt) – richtige Matratze, Schlafsaecke, fertig – und wir haben etwas mehr bezahlt als eigentlich vorher geplant. Aber wir fuehlen uns so sicherer. Wir haben es nicht von einem anderen Backpacker abgekauft, was sicherlich guenstiger gewesen waere, sondern von einem Haendler – und so ist das Auto komplett gecheckt und ueberholt. Haben einen neuen TUEV drauf und haben eine Versicherung. Und so etwas wie eine ADAC Mitgliedschaft, die wir hoffentlich nie brauchen werden, aber falls doch etwas sein sollte, werden wir kostenfrei abgeschleppt und teilweise auch bestimmte Dinge repariert. So ist es fuer uns doch etwas sicherer, da wir ja so gar keine Ahnung von Autos haben. Es ist nun bezahlt, wir sind nun die rechtmaessigen Eigentuemer und heute holen wir es ab!!

Deswegen haben wir noch nicht viel gesehen von dieser anscheinend tollen Stadt, ausser Behoerden, Autohaendler, Banken und das drum herum. Aber bis jetzt gefaellt es und sehr gut! Wir werden vielleicht noch bis Montag in Sydney bleiben, wenn wir irgendwo nen Schlafplatz fuer uns im Auto finden oder ein bisschen raus fahren. Das werden wir dann gleich mal sehen!

Ansonsten geht es die Ostkueste hoch Richtung Norden. Und hoffentlich finden wir auf dem Weg dort einen Job. Im Hunter Valley, etwa 150km noerdlich von hier, ist grad Olivensaison oder noch noerdlicher kann man Nuesse ernten… das wuerden wir erst einmal machen und dann noch noerdlicher auch andere Jobs, denn da beginnt in einem Monat die High Season auch fuer das Gastgewerbe. Schon ein komisches Gefuehl nicht zu wissen wo und wie und wann man Arbeit findet und wo man hinfaehrt. Eigentlich unglaublich frei – aber ich kann es noch nicht so ganz geniessen – ich brauch ja immer etwas mehr Sicherheit, aber Carla holt mich dann zurueck mit ihrer Lockerheit. Mal wieder eine gute Ergaenzung! Allgemein verstehen wir uns nach wie vor sehr gut und freuen uns auf die weiteren Monate.

Die Leute hier in Australien sind im allgemeinen juenger als wir – man merkt den Unterschied auch gewaltig teilweise, aber vielleicht begegnen einem ja noch andere Leute. Und nen paar Nete waren auf jeden Fall schon dazwischen so wie voellig bekloppte Briten – mal wieder!

Also, heute geht die Reise los!! Wohin – werden wir sehen!

Fotos vom Auto werden nachgeliefert.

Gruesse nach Deutschland…



Australien

21 04 2010

… verkehrte Welt.

Wir sind gut in Sydney gelandet und obwohl wir heute noch nicht so viel gesehen haben, gefällt es uns recht gut. Aber hier ist herbst, die Blätter fallen von den Bäumen und in Deutschland srpeißen (hoffentlich) grad die Blumen. Außerdem dachten wir, dass wir Asien verlassen hätten, aber hier wimmelt es nur so von Asiaten. Überall! Sind heute sogar in China Town gelandet… wir haben es erst einmal fluchtartig verlassen, denn für diese Woche reicht es.

Wir haben heute schon vieles geschafft. Wir sind jetzt bei einer Jobbörse registriert, haben unsere Steuernummer beantragt, haben ein Postfach eröffnet, haben ein Bankkonto eröffnet und haben nun eine australische Handynummer – nun fehlt nur noch das Auto.

Unsere Nummer sind:

Carla: +61 424872239

Laura: +61 424872230

Schreibe die Nummerrn aber auch noch in die Kontaktdetails.

Morgen gehtes auf den King’s Cross Car Market, mal gucken was uns dort so begegnet. Haben heut schon einige Aushänge gesehen, aber wir sind etwas überfordert, da wir uns ja so garnicht mit Autos auskennen. Wir suchen dann nach anderen, wohl falschen, Kriterien aus.

Mal schauen, wann ich das nächste posten kann – Sydney ist teuer und das Internet auch nicht mehr frei.

Liebe Grüße von DownUnder



Hong Kong – Part 3

20 04 2010

Nach unserem Ausflug nach Portugal am Samstag, waren wir Sonntag in Schweden!!!

Wir sind in die New Territories gefahren, nach Sha Tin, um uns dort einen Tempel anzugucken – den Tempel of 10.000 Buddhas. In Wahrheit stehen dort aber mehr als 12.000 Buddhas. Man denkt, dass die New Territories etwas ländlicher sind, aber das ist weit gefehlt. Es gibt zwar deutlich mehr grün und Berge, aber auch die üblichen Hochhäuser. Und natürlich waren wir auch dort nicht allein! Massen stürmten den Tempel. Es stellte sich auch schnell heraus, dass wir erst einmal den falschen Temepl hinauf geklettert sind – denn dieser war eher eine Grabstätte und reich besucht von Einheimischen, die dort den Toten gedenkten, in dem sie, wie bereits einmal erzählt, große Säcke mit Geschenken verbrannten sowie Geld und ein großes Picknick veranstalteten. Die Luft war voll mit Asche und Qualm. Natürlich führte hier eine Rolltreppe hoch, das machte uns schon stutzig, denn ich hatte zuvor gelesen, dass über 400 Treppen zu dem anderen Tempel führten – dann sahen wir auch den richtigen Tempel gleich nebenan – nur leider kamen wir von dort oben nicht rüber und mussten wieder ganz herabsteigen und von vorne beginnen.

Der Tempel ist wirklich beeindruckend. Es geht den Berg hoch und der Weg ist gesäumt von Buddhas. Oben auf dem Berg angekommen steht der Tempel, der ebenfalls mit zig kleinen Buddhas bestückt ist. Dort oben wurden wir dann gleich mal wieder gefragt, ob man ein Foto mit uns machen dürfte. Wir waren also mindestens genauso interessant wie die ganzen Buddhas. Schon sehr komisch. Ich würde in Deutschland niemals auf die Idee kommen, einen Asiaten zu fragen, ob ich ihn fotografieren dürfte. Naja, wir sind eben was ganz besonderes. Nach der Fotosession ging es noch ein Stück weiter den Berg hoch und wir wurden für die Anstrengung belohnt – die Aussicht war atemberabend. inter den Hochhäusern türmten sich die Berge im Nebel.

Wieder vom Berg gestiegen, mussten wir uns noch anders belohnen. Wir sind zu Ikea. Erst nur aus Neugier – und ja, es sieht genauso aus wie bei uns – und dann mussten wir auch noch ins Restaurant und uns ein Stück mandeltorte gönnen. Den Asiaten schien es auch zu schmecken, denn es war propevoll und die Teller waren vollgeschlagen mit allerlei zeug. Zudem sind die Preise im Vergleich zu den üblichen Preisen in Hong Kong echt günstig. Da sassen wir also, eingefercht zwischen Chinesen und genossen unseren Café und Kuchen. Ob die wohl dachten, wir wären Schweden?

Danach ging es, mit einem Abstecher durch eine Riesenmall, wieder in die große Stadt.

Montag, der letzte Tag in Hong Kong, wurde genutzt, um noch einmal über die Märkte in Kowloon zu schlendern. Außerdem schien die Sonne und wir habn uns entschieden in den Hong Kong Park zu gehen. Eine Oase inmitten der Hochhäuser. Wirklich schön angelegt mit viel Wasser, Blumen und Vögeln. Dort habe wir das Wetter genossen und die Chinesen bei ihrer Mittagspause beobachtet.  So verging ach dieser Tag schnell und nun ist Dienstag – wir packen gerade unsere Rksäcke, was sich etwas schwierig gestaltet in einem 6m² großen Zimmer, aber auhc das packen wir. User Flug nach Sydney geht heute – hoffentlich trotz Vulkanwolke, aber bis jetzt gibt es hier eine Behinderungen in unsere Richtung.

Wir melden uns dann also aus Sydney wieder!



Macau

20 04 2010

… ein Ausflug in eine andere Welt!

Am Samstag sind wir früh morgens mit der Fähre, ungefähr eine Stunde Fahrt, nach Macau gefahren. Stempel raus aus Hong Kong – Stempel rein nach Macau. Macau war früher portugisisch und das ist noch deutlich zu spüren. Zudem ist es das Las Vegas Chinas und auch das ist unschwer an zahlreichen Casinos zu erkennen. Aber davon haben wir uns nicht beeindrucken lassen – wir haben die Insel per pedes erkundet und uns mal wieder eine Menge angeschaut. Man sollte uns Kilometergeld zahlen, dann wären wir im Moment reich.

Macau ist wirklich sehr schön und etwas beschaulicher als der große Nachbar Hong Kong. Dennoch gibt es auch die Hochhäuser der Superlative sowie der Macau Tower, der wohl zu den 10 größten Türmen weltweit zählt. Neben der portugiesischen Vergangenheit, die sich in Kirchen, kleinen Gassen und Plätzen wiederspiegelt sind auch die chinesen Wurzeln in Tempeln klar zu erkennen. Macau war am Samstag natürlich völlig überlaufen. Mit Tagestouristen aus China, die ihr Glück im Casino versuchen wollten und Reisegruppen aus aller Herrenländer. Aber davon haben wir uns nicht stören lassen und haben uns immer mal wieder Wege gesucht, die ganz einheimisch waren und ohne Gedränge – diesen Trick kennen wir noch aus den Wochen zuvor und so langsam werden wir richtig gut im Tarnen. Wären wir nur nicht weiß, blond und groß – wir würden glatt als Einheimische durchgehen.

Außerdem gibt es in Macau ganz köstliche Kekse und anderes Gebäck, was wohl auch noch ein Überbleibsel der Portugiesen ist. So laufen alle Touris mit RIESENtüren voll mit Keksen rum als wenn es die nächsten Jahre keine mehr geben würde. Einer unserer Theorien war, da es dort sogenannte Hochzeitskekse gab, dass sie alle bald heiraten – aber alle??? Und manche sahen so aus als wenn sie nun wirklich nicht mehr im heiratsfähigen Alter wären. Vielleicht mochten sie die Kekse einfach. Wir haben nur eine klitzekleine Packung gekauft und könnten dies verstehen.

Danach ging es also wieder zurück nach Hong Kong – Stempel raus aus Macau, Stempel rein nach Hong Kong. Unser Pass füllt sich…



Hong Kong – Part 2

19 04 2010

Mittwoch, der zweite Tag in Hong Kong und der letzte mit Jan in Hong Kong. Also ging es noch einmal darum ein paar Dinge zu besichtigen. Diesmal blieben wir in Kowloon und haben uns fast sämtliche Märkte angeguckt und haben uns die Hacken wund gelaufen – Wahnsinn was man hier so alles erstehen kann. Abends ging es zum Harbour, um uns die Lasershow anzugucken und einen Blick auf das nächtliche Hong Kong zu erhaschen.

wir mittendrin

Ich habe mir überlegt, dass ich garnicht mehr so viel schreibe zu Hong Kong, sondern ich lasse einfach Bilder sprechen. Denn wir haben soooo viel gesehen, dass ich mir hier nur einen Wolf schreiben würde – was ich ja so schon mache! Dieses Mal werden unsere Fotos mehr für uns sprechen.

Mittwoch war also noch mit Jan zusammen. Am Donnerstag haben wir uns dann allein durch die Chungking Mansion bewegt und es ist garnicht schlimm. Allerdings haben wir erst einmal ausgeschlafen und reichlich Schlaf nachgeholt, das hatten wir bitter nötig. So sind wir erst spät in den Tag gestartet, was nicht weiter schlimm war, da es am Donnerstag den ganzen Tag geregnet hat – schlimm! Freitag haben wir Hong Kong Island erkundet. Von Victoria, wo wir Donnerstag bereits schon waren, bis nach Aberdeen über die Repulse Bay nach Stanley – es ist unglaublich wie vielseitig Hong Kong ist. Denn Aberdeen hat auch kleinere Häuser, eher Villen, zu bieten sowie Strände und niedliche Ortschaften. In Stanley waren wir auf einem beschaulichen Markt, der nicht ganz so überlaufen war.

Und wir hatten Glück, denn an diesem Tag hat es nicht mehr geregnet. Zwar kam die Sonne nicht wirklich raus, aber das hat uns nicht gestört.



Hong Kong – Part 1

18 04 2010

… Stadt der Begegnungen!

… Stadt der Kontraste!

… das asiatische London!

 

Es gibt so viele Assoziationen mit dieser Stadt und es ist ein absoluter Kulturschock auf der einen Seite und auf der andern Seite, kommt es einem so bekannt vor.

Aber fangen wir von vorne an. Unsere Reise nach Hong Kong fing früh am morgen an mit einer schlaflosen Nacht am Flughafen von Saigon. Im Wartebereich schliefen wir noch ein bisschen. Ich schreckte einmal hoch, als eine englische Dame vor mir stand, die meinte, wie lustig es aussehen würde, wie wir dort schlafen – sie fragte nach meinem Fotoapparat und ich gab ihn ihr im Halbschlaf.

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Als wir gegen zehn Uhr morgens Ortszeit landeten ging alles ziemlich schnell. Die Passkontrolle. Das Gepäck einsammeln. Und der richtige Bus in die Stadt war auch schnell gefunden. Dieser fuhr uns direkt vor die Tür unseres Hotels – dem Las Vegas Guesthouse in der Chungking Mansion. Carla war von Anfang an etwas ängstlich wegen unserer Unterkunft, weil darüber zwiespältige Geschichten im Internet zu lesen waren. Deswegen war sie froh, dass nun Jan an unserer Seite war als männliche Unterstützung. Die Chungking Mansion ist eine Stadt für sich – nur eher ein bisschen wie ein Ghetto. Eigentlich ist das böse zu behaupten, aber hier gibt es nur Inder, die einem maßgeschneiderte Anzüge, Telefonkarten und sonstigen Kram verkaufen wollen sowie Schwarze – kein einziger Chinese weit und breit. Das ist am Anfang etwas befremdlich, aber man gewöhnt sich nach einger Zeit daran und fühlt sich dennoch sicher. Zudem ist alles Video überwacht – sogar die Aufzüge, was teilweise sehr lustig zu beobachten ist. Unser Guesthouse liegt im 15. Stock im Block C der Chungking Mansion – unser Zimmer ist etwa 6m² gross und ziemlich voll und schwer zugänglich dank unserer Rucksäcke. Unser Bad ist Toilette und Dusche in einem, was wir aber schon aus diversen anderen Unterkünften gewohnt sind.

Die Aufzüge fassen nur 6 Personen und ab und zu piept es dann, weil er überladen ist, aber alle halten sich fleißig dran und der Letzte steigt dann wieder aus. An manchen Tagen und vor manchen Blocks stehen Schlangen vor den Aufzügen und man wartet teilweise ewigh bis man an der Reihe ist – aber das ist man gewohnt in Hong Kong. Alles ist etwas voller, läuft dafür aber in geregelten Bahnen – eben wie in England.

Da Hong Kong doch sehr teuer ist, und nicht ganz in das Budget eines Backpackers passt, ernähren wir uns hauptsächlich von Cup Nudeln (also Nudeln, heißes Wasser drauf, Gewürzmischung dazu, 3 Minuten ziehen lassen – fertig) und Toastbrot – ab und zu gönnen wir uns natürlich auch was besonderes, aber so können wir ziemlich sparen. Denn wir möchten nicht an den Dingen sparen, die wir uns angucken und dergleichen – also lieber am Essen(Fastfood gleich billig) und so wieder die Pfunde raufkriegen, die wir zuvor in Südostasien verloren haben.

Die ersten beiden Tage war also Jan noch mit uns hier und wir haben mit ihm zusammen einen kleinen Run durch Hong Kong gemacht und uns erst einmal die wichtigsten Dinge angeguckt, die es so gibt. Unser Hotel liegt ziemlich praktisch – fast perfekt in Kowloon an der Nathan Road, direkt an der U-Bahn Station Tsim Sha Tsui. Super Ausgangspunkt für viele Sachen.

Dienstag, unser Ankunftstag, hatten wir noch den halben Tag nach einchecken in das Hotel und schneller Dusche. Also sind wir erst einmal etwas in Kowloon rumgelaufen und haben etwas gegessen. Noch sehr dekadent bei Pizza Hut. Das erste westliche Essen seit Wochen – und ich habe es nicht vermisst. Ehrlich gesagt sehne ich mich jetzt schon wieder nach leckerem Thai Curry, Fried Rice mit Gemüse und dem ganzen leckeren Fisch. Aber so ist das nun mal. Allerdings war Pizza Hut noch nicht einmal günstig – aber dennoch ganz gut.

Danach ging es mit der Fähre rüber nach Hong Kong Island, wo wir erst einmal durch Victoria liefen und völlig überwältigt waren von den ganzen Hochhäusern, Neubauten und Superlativen. Unser Weg führte uns zwischen den Hochhäusern durch, durch kleinere Strassen und dann zu einer Rolltreppe, die fast komplett den Berg hochfährt – eine Straße aus Rolltreppen. Scheinen doch sehr faul zu sein die Hon Kong’nesen, denn fast überall gibt es Rolltreppen oder Lifts. Aber eine Rolltreppe, die eine normale Straße hochführt, hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Durch SOHO geht es immer weiter hoch – bis man im Nichts endet. Vor einer Bushaltestelle unterhalb des Parks in etwa. Und nu? Wir wollten auf die Peak fahren und hofften etwas sehen zu können. Denn wo zuvor am Mittag noch Sonne war, regnete es nun teilweise und die Wolkenkratzer steckten schon teilweise in den Wolken. Aber wir waren ganz optimistisch. Also schnappten wir uns ein Taxi, die Bequemlichkeit steckt an, und fuhren zur Bahn „Funiculare“ um auf die Peak zu gelangen.

Die Fahrt hinauf dauert nur wenige Minuten und man sitzt fast senkrecht, weil es so steil ist. Leider fuhren wir immer mehr in den Nebel hinein und oben angekommen hatten wir wohl eine Sicht von etwa 5 Metern – nicht gut, wenn man auf die Skyline von Honk Kong blicken will. Wir warteten noch ein bisschen ab, aber auch im Dunkeln wurde die Sicht nicht besser und die Lichter hatten keine Chance durch die dicken Nebelschwaden zu gelangen. Leicht enttäuscht, obwohl es auch beeindruckend war, traten wir die Abfahrt an. Wir hätten ja die Chance noch einmal hochzufahren, aber Jan nicht.

Auf der Peak - hinter uns Nebel und darunter wohl die Skyline von Hong Kong

Auf der Peak - hinter uns Nebel und darunter wohl die Skyline von Hong KongSelbst der Peaktower war kaum zu sehen

Nun suchten wir mal wieder nach einer Möglichkeit zum Dinnieren. Das ist in Hong Kong sehr schwierig, denn es gibt einfach zu viel. Wärend unserer Suche liefen wir durch Filmaufnahmen. Mehrmals. Es kann also sein, dass wir nun unfreiweillig in einem chinesischen Blockbuster mitspielen, denn die Kamera wurde fleißig draufgehalten – ob Stars anwesend waren – keine Ahnung! Ich kenne nur Jackie Chan und der war nicht da.

 Letztenendes haben wir uns dann für ein Thai Restaurant entschieden, da wussten wir was wir haben. Danach ging es noch kurz in den Irish Pub – verrückt. Aber sowas gibt es hier! Dort haben wir auch festgestellt, dass das Bier hier einfach zu teuer ist und wir eine Bierfreie Woche einlegen werden.

Das war nun also unser erster Tag in Hong Kong. Beeindruckend! Faszinierend! Overload! Kurz gefasst!


Saigon again…

18 04 2010

… die Zweite!

Nach unserer letzten Busfahrt sind wir also Sonntagabend (11.April) in Saigon angekommen. Es war ein schönes Gefühl, in eine Stadt zurückzukehren. Der erste Ort während unserer Reise, an den wir zweimal gefahren sind. So kannten wir uns schon aus und wussten genau wo wir hin mussten und wo unser Hostel lag. Wir haben wieder das gleiche Hostel gebucht, wie zwei Wochen zuvor schon, denn dort hat es uns so gut gefallen. Also kamen wir dort an und wurden auch fast sofort erkannt. Ein tolles Gefühl – ein bisschen wie nach Hause kommen. Wir haben uns sowieso noch auf eine Nacht in Saigon gefreut, denn hier hat es uns gut gefallen, auch wenn ich gern noch eine Nacht am Strand verbracht hätte – aber Strände haben wir in Australien ja wahrscheinlich noch genug.

Nachdem wir unsere Sachen im Hostel abgeladen haben, sind wir in ein uns bekanntes Restaurant gegangen, wo wir auf Oliver und Lukas getroffen sind. Wenig später saßen wir im Park, wo noch ein großes Festival stattfand und wir waren plötzlich umzingelt von vietnamesischen Studenten. Was macht ihr? Woher kommt ihr? Wohin geht ihr? Ein großes Fragen- und Antwortspiel begann. Manche von ihnen sprachen sehr gutes Englisch, manche wollten es durch solche Gespräche verbessern. Aber im Großen und Ganzen war es ein interessanter, kultureller Austausch. Kurz darauf hatten Olli, Carla und ich ein Tattoo am Fuß. Keine echtes! Man konnte sich bei dem Festival eins aufmalen lassen und wir haben das schönste Motiv ausgewählt: ein Panda Bär als Comic Figur. Also, für alle drei das gleiche – Lukas war raus, er hatte Angst!!! Nun waren wir also verbrüdert und Olli unser Panda-Papa-Bär. Mal gucken wie lange es hält, es währt nun schon eine Woche und hat nur etwas an Farbe verloren. Dies war der Beginn eines lustigen Abends. Nach der Aktion ging es in das Sheraton Hotel Ho Chi Minh City. Ein 5-Sterne Hotel der Superlative. Wir wollten unbedingt in die Bar im 23. Stock, um den Blick über die Stadt zu genießen. Der Weg dorthin war etwas kompliziert, weil nur ein bestimmter Aufzug hoch fuhr – also mussten wir einmal umsteigen und wieder runterfahren und irrten etwas durch die Gänge. Da wir eh nicht standesgemäß für dieses Hotel gekleidet waren, wollten wir eigentlich nicht auffallen, aber prompt wurden wir über Fernsprecher und Kamera im Aufzug von der Security angesprochen, wo wir denn hin wollen. Ups! Wir haben dann alles erklärt und durften hoch fahren. Dann – dieser Ausblick! Diese Preise!!! Ein Bier sollte hier sechs Euro kosten – ein Cocktail genauso viel. Also entschieden wir uns für einen Cocktail und schlürften diesen ganz dekadent, in unseren dreckigen Klamotten – aber mit Stil. Dazu wurden sogar Nüsse gereicht. Die Aussicht war toll über das beleuchtete Saigon. Nach diesem kleinen Abstecher in die Luxuswelt, wollten wir eigentlich in einen Club gehen, in dem ein Konzert stattfinden sollte – aber da es schon nach Mitternacht war und in Vietnam die Sperrstunde regiert, war dieser bei unserer Ankunft schon geschlossen. Also liefen wir ein bisschen durch das nächtlich Saigon und waren nicht alleine: Ratten und Kakerlaken waren unsere Wegbegleiter – aber auch zwei Männer. Also, alles im grünen Bereich! Wir entschieden uns wieder in eine Bar in unserer Hotelnähe zurückzukehren nachdem wir vor einem weiteren Club standen, der zwar noch geöffnet hatte, uns aber mit einem abweisenden Blick auf unsere Schuhe (Flip Flops) wieder wegschickte. Ein Blick auf die Leute, die daraus kamen, erklärte alles. Aufgemotzte Vietnamesen in Anzügen und Minikleidern und High Heels – da half auch mein bildhübsches, imaginäres Kleidchen nicht. Aber auch in der Bar war es weiterhin amüsant und die Straßenkinder, die noch immer Blumen verkaufen wollten, verhalfen uns zu mehr Unterhaltung. Auch wenn man sie am liebsten alle ins Bett schicken will, sind manche wirklich lustig und nehmen alles mit Humor. Hier ist es auch anders als in Kambodscha – teilweise arbeiten sie mit ihren Eltern zusammen – dennoch wollten wir keine Blumen kaufen. Für mich endete die nacht um drei Uhr, ich war noch so müde von den letzten, kurzen Nächten. Carla und die Jungs haben noch weitergemacht und landeten in einem Club, in dem Carla die einzige, weiße, blonde Frau war – und somit wohl sehr begehrt.

Der nächste Tag fing mit einem fetten Katerfrühstück an – wieder zu viert. Danach wurde Saigon noch einmal ein bisschen erkundet. Shops unsicher gemacht und wir sind endlich unsere Lampions (Erinnerung: in Hoi An erstanden) los geworden. Denn wir sind zum Post Office gefahren. Dies ist ein Spektakel. Man muss erst zig Bögen ausfüllen: Adresse vom Absender und Empfänger, Dokumente für den Zoll und so weiter. Dann gibt man das alles ab und es wird verpackt. Eine Box wird zugeschnitten und alles eingepackt. Und verklebt. Und verklebt. Und verklebt – bis nichts mehr von der Box zu sehen ist. Die müssen dort einen immens hohen Verbrauch an Packband haben. Dann geht man zum nächsten Schalter, um nun endlich das Paket aufzugeben. Dieses Paket ist nun etwa für drei Monate unterwegs!!! Wir haben es mit dem Schiff schicken lassen, weil es günstiger ist, aber eben auch länger dauert. Uns kann es ja egal sein, wir sind ja sowieso noch länger unterwegs. Ich lasse euch wissen, wann und ob das Paket angekommen ist.

Das alte Postamt ist ebenfalls eine Touristenattraktion, welche wir uns gleich natürlich noch Zugemühte geführt haben. Danach führte uns der Weg durch die Straßen von Saigon, wo wir noch ein paar Albernheiten veranstaltet haben. Dem Vietnamesen gefiel unser Tattoo zum Beispiel sehr gut. Und Ollis Moonwalker auf der vollbefahrenen Straße war der Hingucker schlechthin. Lukas sollte eigentlich Frosch essen, weil er eine Wette verloren hatte, aber leider haben wir kein Restaurant gefunden, welches uns Frosch servierte. Dabei hatten wir zuvor so viele gesehen, die diese Delikatesse auf der Karte führte – nur wir konnten uns nicht mehr erinnern wo sie waren. So gab es für uns alle ein normales, vietnamesisches Essen. Und dann reiste auch schon Jan an, mit dem wir uns nun trafen.

Doch der Abschied der beiden andern Jungs, rückte näher, denn ihr Flug in die Heimat ging noch am selben Abend. Würde euch gerne ein paar Fotos zeigen, aber die meisten Bilder hat Olli gemacht und ich warte noch auf eine E-Mail mit den Bildern – werde sie dann schnellstmöglich nachreichen.

Nachdem die Jungs abgereist waren, hieß es für uns drei Überbleibsel, die Nacht tot zu schlagen – denn wir waren obdachlos – unser Gepäck stand zwar noch im Hostel, aber wir wollten keine Nacht mehr buchen, da unser Flieger am nächsten Morgen um 6 Uhr ging. Also streunten wir durch das nächtliche Saigon und hangelten uns von Bar zu Bar. Gegen eins entschieden wir uns zum Flughafen zu fahren und schnappten uns ein Taxi, um dort noch ein wenig auf einer Bank zu schlafen. Leider durften wir noch nicht in das Flughafengebäude und versuchten so, es uns auf den Bänken davor gemütlich zu machen. Das ging auch einigermaßen – Carla schlief. Jan döste. Und ich wachte. Gegen vier konnten wir einchecken und zu unserem Gate gehen – dort konnte nun auch ich für eine Stunde schlafen.

Nun hieß es Abschied nehmen von Vietnam. Von Südostasien. Schade! Uns hat es dort so gut gefallen, dass wir uns sicher sind, irgendwann mal zurückzukehren. In die gleichen Länder und noch mehr. Nach wie vor hat uns Kambodscha mit seinen Menschen am meisten beeindruckt. In Thailand haben wir nicht so viel gesehen, aber hatten eine tolle Woche auf einer wunderschönen Insel. Vietnam ist landschaftlich so vielseitig und atemberaubend. Jedes Land war für sich wundervoll. Bei einem weiteren Besuch würden wir bestimmte Orte noch einmal wiedersehen wollen und noch mehr. In Vietnam würden wir auch in den Norden fahren wollen. In Kambodscha auch ans Meer. Und nach Laos möchten wir mal – es gibt noch so viel zu entdecken auf diesem Fleckchen Erde, aber wir haben nun schon einen guten Eindruck bekommen. Ich würde es jederzeit wieder so machen. Von Ort zu Ort reisen mit Bussen, Booten, Motorbikes und allem was wir so genutzt haben und genauso wohnen wollen – das Sheraton war schön anzusehen – aber unsere Hostels hatten Charme und haben es zu etwas besonderem gemacht mit etwas Abenteuer. Und wir haben es heile überstanden. Trotz anfänglicher Vorsicht mit Eiswürfeln, dem Essen, Krankheiten, Hygiene und so weiter – haben wir uns von Tag zu Tag immer mehr getraut und wurden nicht bestraft. Keiner von uns hatte während den knappen sechs Wochen je Magenbeschwerden oder Durchfall. Wir waren beide einmal erkältet aufgrund der Klimaanlagen. Und wir haben kein Malaria oder andere Krankheiten bekommen, die durch Stechmücken übertragen werden. Uns geht es also nach wie vor körperlich und seelisch hervorragend.

Wir sagen auf Wiedersehen, Südostasien!!!

Nun ging es also nach Hong Kong – auch noch Asien, aber ganz anders.



Mui Ne

16 04 2010

Am Donnerstag, 08. April, ging es also für uns wieder einmal weiter – nach Mui Ne. Ab an den Strand! Allerdings stand uns vorher noch eine furchtbare Busfahrt bevor – die Straßen in den Bergen sind nicht grad im besten Zustand und in Deutschland würde dort wohl kein Bus verkehren (vielleicht noch nicht einmal jemand der sein Auto liebt), aber in Vietnam geht es nun mal nicht anders und man hüpft so durch die Gegend – von Schlagloch zu Schlagloch – oder krater. Schlafen war also bei dieser Busfahrt mal wieder nicht möglich. Doch auch das haben wir mal wieder gut überstanden und wurden vollends entschädigt.

Mui Ne ist ein kleiner Ort, der eigentlich nur aus einer Straße besteht, die sich am Meer entlang zieht. Dort reihen sich Hotels, Bars & Restaurants sowie Surf Schulen aneinander und alles ist schön beschaulich. Der Strand war mal wieder sehr schön und wir haben uns hier wohler gefühlt als vorher in Nha Trang, da alles etwas ruhiger und kleiner war. Wir haben mal wieder eine kleine Oase gefunden!

Nachdem wir mittags dort angekommen sind, haben wir uns ein Hostel gesucht und sind im Mellow gelandet. Nur über die Straße und wir waren am Strand und dort hausten die coolsten der Coolen Kite-Surfer – ein bisschen zu viel des Guten, aber wir hatten kaum Berührungspunkte mit ihnen. Nach Bezug des Zimmers (wir haben das letzte ergattert) ging es sofort an den Strand! Und dort wurde erst einmal geschlafen, da ja die Nächte zuvor mal wieder etwas kürzer ausgefallen waren. Am Strand konnten wir den Kitesurfern zugucken und uns in die Wellen stürzen – herrlich. Am Abend kam Lukas, einer von den beiden Jungs aus Dalat, auch in Mui Ne an und wir haben uns mit ein paar Leuten aus seinem Bus getroffen. Eine lustige Runde entstand mal wieder – ein Mix aus Engländern, Schweden und Deutschen!

Am nächsten Tag haben wir beim Frühstück Jan kennen gelernt – und per Zufall stellte sich heraus, dass wir am Dienstag zusammen nach Hong Kong fliegen sollten. Die Welt ist doch so unglaublich klein, aber man hat das Gefühl, dass sie beim Reisen noch kleiner wird.

Nachdem wir am Vormittag, in Begleitung von den zwei stattlichen Männern, am Strand gechillt haben und mit kleinen, draufgängerischen, einheimischen Jungs Fußball gespielt haben, ging es am Nachmittag los zu einem Ausflug mit dem Roller. Jan und Lukas waren unsere Fahrer und wir hinten drauf – zur Beruhigung: beide sind auch in Deutschland erfahrene Motorradfahrer. Wir fuhren vorbei am Fairy Stream – ein kleiner Fluss der sich durch die Landschaft schlängelt – bei dem wir eigentlich halten wollten, ihn aber verpasst haben und uns die Zeit drängte. Vorbei am alten Fischerdorf – dort reichte es für ein Foto des Hafens. Vorbei an den roten Dünen – auch dort wollten wir eigentlich halten, aber da wir gehört haben, dass die weißen schöner sein sollten und wir zum Sonnenuntergang da sein wollten, fuhren wir auch hier weiter. Die Landschaft war beeindruckend. Dünen, rote Steine, Meer, kleine Dörfer und ein bisschen Grün. Die Fahrt zur weißen Düne dauerte leider länger als gedacht und wir kamen pünktlich, leicht abgehetzt, bei den weißen Dünen an. Dort wurden wir allerdings vollends für die Hetze entschädigt, denn die Düne war toll und die untergehende Sonne schenkte uns ihr schönstes Licht. In der Dunkelheit, unter ein klaren Sternenhimmel fuhren wieder zurück nach Mui Ne. Am liebsten hätt ich irgendwo angehalten, mich unter die Sterne gelegt und dort übernachtet. Der Himmel war so klar, denn es waren kam Lichter im Umfeld und man konnte, wenn man könnte, alle möglichen Sternbilder lesen. Doch der Hunger & Durst nach einem kühlen Bier drängte uns nach Hause.

Die weiße Düne in ihrer vollen Pracht

Die weiße Düne in ihrer vollen Pracht

Die Nacht führte uns zum Strand zu diversen Bars und Parties. Nach einem großen Lagerfeuer saß man einfach nur am Strand – Jan und ich spielten das wohl schlechteste Billardspiel aller Zeiten und die Truppe vom Abend zuvor gesellte sich auch etwas später zu uns. Das Nachtbaden wurde uns leider durch RIESENquallen am Strand verwehrt, aber dennoch war es ein runder Tag mit viel Spaß und Wind um die Mütze.

Am Samstag ist Lukas gegen Nachmittag nach Saigon gefahren, wo er sich mit Oliver wiedervereint hat und wir sie am nächsten Tag auch treffen wollten. Zuvor lagen wir jedoch in einer etwas ruhigeren Bucht, wohin uns die Jungs mal wieder kutschiert haben mit den Rollern. Der restliche Tag wurde zum Sonnen baden, schwimmen und ausruhen genutzt. Nach verzweifelter Suche nach einem neuen Bikini für Carla, die erfolglos beendet wurde, haben wir uns erneut in die Nacht gestürzt. Und überraschenderweise haben wir mal wieder Leute getroffen, die wir zuvor schon in Nha Trang kennen gelernt haben – wie gesagt, die Welt eines Reisenden ist klein.

Nach einem ausgiebigen Frühstück, wir hatten quasi ein Buffet auf dem Tisch und etwas hektischem auschecken, ging es Sonntag mit dem Bus Richtung Saigon. Jan ließen wir dabei noch für eine Nacht in Mui Ne zurück. Dies war unsere letzte Busfahrt. Schon ein komisches Gefühl nachdem wir tausende von Kilometern mit dem Bus durch Südostasien gefahren waren – also genossen wir sie besonders… indem wir schliefen!



Dalat

15 04 2010

Auch, wenn wir mal wieder garnicht mehr in Dalat weilen (wir waren dort von Dienstag 06.04. – Donnerstag 08.04.), denn die Reise muss ja weitergehen, MUSS ich darüber noch einiges schreiben. Denn wir hatten dort einen unserer schönsten, informativsten und lehrreichsten Tage seit wir in Vietnam sind.

Dalat ist eine recht hübsche Stadt, die mitten in die Berge vom südlichen Vietnam gesetzt wurde. Demnach ist sie ziemlich bergig und die Straßen sind klein und die Häuser sind bunt. Drumherum findet man eine spektakuläre Landschaft, bei der man vor lauter Staunen und Schönheit den Mund nicht mehr zukriegt.

Wir sind also nach einer holprigen Busfahrt am Dienstagmittag in Dalat angekommen und haben unser süßes, pinkes Hotel bezogen. Hotel Villa Pink House!!! Wir hatten ein riesiges Zimmer, das größte bis jetzt, mit einem Balkon mit Blick über die Stadt und die Berge. Schon da waren wir verliebt in diese Stadt und das Hotel. Dann begegnete uns der Eigentümer, oder der Sohn der Eigentümer, Rot und es war ganz um uns geschehen. Rot ist ein unglaublich lustiger Kerl, der mich diesmal heiraten wollte, und uns eine tolle Tour versprochen hat, wenn wir am nächsten Tag mit ihm mitfahren würden. Er macht Motorbike Touren, aber nicht welche auf der typisch touristischen Route, sondern in sein Heimatdorf und auf einheimische Märkte, Kaffeplantagen und dergleichen, wo sich sonst kaum ein Weißer hin verirrt. Und ein Wasserfall, weswegen ich unbedingt in diese Gegend wollte, war auch mit dabei. Also fackelten wir nicht lange und buchten bei ihm die Tour. Danach haben wir Dalat noch ein wenig zu Fuß erkundet, sind in den Flowers Garden gegangen, der uns vorher als wunderschön verkauft wurde, aber nicht wirklich spektakulär war. Sind um den ausgetrockneten See gelaufen, dieser wurde trocken gelegt, um eine Brücke zu bauen und haben die Düfte auf dem Markt eingeatmet. Dalat ist eine schöne Stadt, die zwar versucht sich sehr auf Touristen umzustellen, es gibt dort sogar ein Sofitel und ein Novotel, aber dennoch nichts von ihrem Charme und Ursprünglichkeit verloren hat. Der Abend endete noch mit einem kurzen Treffen mit ein paar Leuten, die wir noch aus Nha Trang kannten und mit einem lustigen Gespräch mit zwei deutschen Jungs, Lukas und Oliver, die auch bei uns im Hotel wohnten und mit denen wir uns für den nächsten Abend zum Karaoke singen verabredet haben. Nun musste es aber früh ins Bett gehen, denn wir mussten am nächsten Morgen wieder früh raus, denn die Tour sollte um 7 Uhr morgens beginnen.

Mittwoch. Sieben Uhr. Es ging los und es sollte in toller Tag werden. Wir waren 8 Leute und vier Fahrer. Vier fuhren selber, nur ich und Carla sowie ein älteres, sehr lustiges, englisches Ehepaar saßen bei anderen hinten auf dem Motorbike drauf. Carla und ich hatten zwei Mädels als Fahrerin, die wirklich sehr sicher gefahren sind und wir konnten so einfach nur in die Landschaft gucken, uns den Fahrwind um die Nase fegen lassen und genießen. Der Weg führte uns durch die Berge, die noch in der Morgensonne ganz diesig lagen und mit einer grünen Decke überzogen waren. So grün, dass es schon fast blendete. Die grüne Decke besteht teilweise aus dichten Pinienwäldern oder aus einem tropischen Mix, mit Pflanzen, die wir in Deutschland noch nie zu Gesicht bekommen haben. Unser erster Stopp führte uns zu einer Grillen- und Skorpionfarm. Hier wird natürlich wieder alles gegessen und eigentlich essen sie diese Getiere nur, weil sie sie auf Feldern finden und grillen. Aber hier gab es nun die einzige Farm weit und breit um diese „Köstlichkeiten“ zu züchten. Und wir durften in den Genuss kommen, sie zu betrachten und natürlich auch zu probieren. Skorpion wurde ausgelassen, aber ein paar frittierte Grillen kamen auf den Tisch und jeder durfte zugreifen. Nach einer kleinen Überwindungsphase griff ich also beherzt zu und zack – runter damit! Das gute war, dass sie in einem dünnen Teig frittiert waren und nur ein paar Fühlerchen und Beine rausgucken, aber man konnte so nicht wirklich erkennen was es war. Und vom Geschmack her, war es nicht so schlecht. Eigentlich schmeckte es nur nach Frittierfett und etwas Chillisosse, in die ich es vorher getunkt habe. Nun kann ich also behaupten, dass ich Grille gegessen habe – Carla hat sich natürlich nicht überwunden und hat sich bei dem Gedanken daran schon geschüttelt. Ich musste danach dennoch einen großen Schluck Wasser nehmen, denn ich hatte das Gefühl das mit die Beinchen zwischen den Zähnen hängen. Dies war also das erste Highlight des Tages und es sollte noch einige folgen. Rot war ein toller Fremdenführer und erklärte uns alles in seinem perfekten Englisch. Weiter ging die Fahrt in eine Seidenfabrik. Dort wurden die Seidenraupen gezüchtet und wir haben gesehen, wie sie aus den Kokons die Seide gewinnen. Ganz dünne, feine Fäden spinnen sie und zusammengeführt ergeben sie ein festes Garn, aus dem man dann Stoffe weben kann. Dies geschah alles unter einem Dach. Faszinierend! Die Würmer werden dann auf dem Markt als Lebensmittel verkauft, so dass kein Abfall entsteht. Das Garn fühlt sich an wie dickes, weißes Haar – ganz weich und glänzend. Auf den Webstühlen werden dann tolle Muster in den Stoffen verarbeitet und weil noch alles weiß ist, wird es zum Schluss noch eingefärbt. Natürlich konnte man sich dann auch dort die Endprodukte angucken und käuflich erwerben. Ein Seidenschal für 3 Euro – wer kann da „Nein“ sagen?!

Wieder auf die Motorräder geschwungen, ging es weiter zu einem tollen Wasserfall. Er lag recht versteckt und schmetterte plötzlich tausende Liter Wasser vom Felsen. Trotz Trockenzeit war er gefüllt mit Wasser, denn sein Ursprung lag hoch in den Bergen und so konnten wir uns eine kleine Erfrischung gönnen. Wir kletterten also runter – über Felsen, durch den dichtbewachsenen Urwald zum Wasserfall und konnten mal wieder nur staunen und es uns gut gehen lassen. Das Spritzwasser machte uns ganz nass, was allerdings eine willkommene Abkühlung war. So dicht bin ich bis jetzt noch nie an einen Wasserfall herangekommen. Und seit ich in Zimbabwe bei den Victoria Falls war, habe ich eine Faszination für Wasserfälle, aber dies war schon ein besonderes Erlebnis – man konnte quasi zugreifen. Mit nassen Klamotten ging es weiter – diese sollten aber schnell trocken in der Sonne und dem Fahrtwind.

Über die Berge, vorbei an Reisfeldern und Kaffeeplantagen ging es nun in das Heimatdorf von Rot. Seine leiblichen Eltern leben dort noch immer. Er wurde mit 12 von den Hotelbesitzern adoptiert, die ihm eine gute Schulausbildung und ein Tourismussstudium ermöglichten, da seine Eltern, mit 6 Geschwistern, dazu zu arm waren. Zwischendurch hielten wir aber noch an einer Kaffeeplantage an und er erzählte uns, wie dieser geerntet wird und wie er schon manch einer Familie zu viel Wohlstand gebracht hat. Denn vor zwei Jahren war der Kaffeepreis so hoch, dass auch seine leiblichen Eltern zu etwas Geld gekommen waren und sich ein schönes Haus bauen konnten. Auch den vietnamesischen Curry zeigte er uns, den man nicht nur als Gewürz nutzen kann sondern auch als Farbe, zum Beispiel Lippenstift. Also malte er uns allen fleißig die Lippen bunt – und mir leider fast das ganze Gesicht. In seinem Heimatdorf angekommen, haben wir die Motorräder abgestellt und sind durch das Dorf gelaufen. Dort haben wir eine Familie besucht, die einem bestimmten Volk angehört, dessen Namen ich leider vergessen habe. Sie sprechen eine andere Sprache, die Rot auch flüssig beherrschte. Das Volk ist sehr arm und hat besondere Bräuche. Wir saßen bei einer Frau in der Hütte, denn mehr war es nicht – eine Holzhütte, die uns von ihrer Geschichte erzählte. Ein Brauch ist unter anderem, dass die Männer von der Familie der Frau gekauft werden. Es ist also eine arrangierte Ehe, meist ohne Liebe. Je nachdem wie jung und fit der Mann ist, umso mehr kostet er. Oder wenn es der einzige Sohn der Familie ist – dann ist er besonders teuer. Bezahlt wird in Büffeln oder Wassern oder anderen Dingen, die für uns nicht unbedingt Wert hätten. Der Mann muss dann viel arbeiten, wohnt bei der Familie der Frau und wird teilweise wie ein Sklave behandelt. Ziel einer Familie ist es, all ihre Kinder zu verheiraten – besser ist es dann natürlich mehr Söhne zu haben, um reicher zu werden. Denn Töchter bedeuten immer erst einmal Ausgaben. Dennoch ist es gut zumindest eine Tochter zu haben, damit diese mit ihrem gekauften Mann bei der Familie wohnen bliebt und sich später um die Eltern sorgen kann. Der Mann von der Frau, die wir besucht haben, wurde ihr wieder weggenommen. Denn sie waren aus Liebe zusammen, sind damals in den Dschungel geflüchtet und haben 5 Kinder zusammen. Ihre Familie war zu arm, den Mann zu kaufen, und die Familie war darüber nicht sehr erfreut. Sie kamen sie eines Tages und haben den Mann mitgenommen, um ihn an eine andere Frau zu verheiraten. Dies ist nun vier Jahre her und seitdem hat sie ihren Mann nicht mehr gesehen. Eine sehr traurige Geschichte, die uns alle sehr rührte und die Gegensätze zu unserer Kultur verdeutlichte. Zumal ihre Lebensumstände so arm waren und sie fünf Kinder durchbringen musste. Dennoch hatte sie einen tollen Humor und erzählte uns ganz offen von sich und ihren Kindern. Auch Rot lebt nach anderen Vorstellungen. Bei ihm ist es so, dass man die Frau aussucht und der jüngste Sohn mit seiner Frau bei der Familie des Sohnes lebt. Wenn die Eltern sterben, bekommt der jüngste Sohn alles überschrieben. Nach einem köstlichen Mittagessen, welches uns seine Schwester zubereitete, saßen wir beisammen und Rot erzählte uns noch weitere Unterschiede zu unserer Kultur. Ich versuch hier mal ein paar wiederzugeben:

  • Sie mögen große Nasen, große Augen und weiße Haut – alles was sie nicht haben. Deswegen finden sie uns so schön und vermummen sich, um nicht braun zu werden
  • Auch dick sein ist ein Zeichen für Schönheit, denn es bedeutet, dass man wohlständig und gesund ist
  • Die vietnamesische Sprache ist komplett anders als die Deutsche oder Englische. So gibt es unter anderem 7 Bedeutungen für ein und das gleiche Wort, welches nur ein anderes Accent trägt und ein bisschen anders ausgesprochen wird
  • Er hat uns Handzeichen erklärt – der Mittelfinger bedeutet hier nichts, es ist nur eine Zahl; allerdings sind gekreuzte Finger, also bei uns ein Zeichen für Glück (fingers crossed), das Zeichen für „fick dich“; man verbeugt sich nicht beim Bedanken, das ist abwertend; man winkt die Leute anders zu sich als wir es in Europa tun – so macht man es hier nur mit Hunden
  • Frauen trinken nicht, rauchen nicht und gehen nicht aus am Abend – nur an einem Tag im Jahr (Frauentag) dürfen sie all dies tun und richtig die Sau raus lassen – dennoch gibt es auch hier ein paar Ausnahmen gerade in den Großstädten
  • Sie essen Hunde und Katzen – und so ziemlich alles was kreucht und fleucht
  • Zur Hochzeit kommen hunderte, ja fast tausende von Menschen, da jeder jeden mitbringen darf. Man muss für alle etwas zu Essen parat haben und dementsprechend ist eine Hochzeit immer sehr kostspielig und aufwendig, aber eine große Party. Er selber ist manchmal schon auf eine wirklich völlig fremde Hochzeit gegangen und hat sich durchgegessen – allerdings sollte man als Gast immer ein Geldgeschenk übergeben, welches der Beziehung zum Ehepaar angemessen ist
  • Man kann auf dem Markt Geschenke für die Toten kaufen – sie feiern nicht die Geburtstage sondern die Todestage, an denen man Geschenke aus Papier (wie Handys, Klamotten, Autos, Roller, Geld – quasi alles) verbrennt und den Toten mit einer großen Feier gedenkt. Ein toller Brauch, wie wir finden.

Neben dieser kleinen Kulturstunde gab es ein paar einheimische Früchte, natürlich die üblichen Verdächtigen, aber auch Obst für das wir in Deutschland noch nicht einmal Namen haben. Es sollte nun ein besonderes Dessert folgen. In einem Bananenblatt verpackt, dachten wir erst an Sticky Rice- aber Rot stellte es uns als vietnamesische Schokolade vor und jeder durfte einmal abbeißen – so machte es die Runde und es schmeckte wirklich süßlich, etwas nach Tee und war gefüllt mir Kokosnuss. Wieder bei ihm angekommen, klärte er uns auf, was wir da gerade wirklich gegessen haben: Kuhkacke!!! Besser gesagt Kälberkacke! Die Kälber bekommen speziellen Gras zu Fressen und die Kacke wird dann vier Stunden eingekocht und raus kommt eine zähe Masse, die wir eben zuvor zu uns genommen haben. Gut!! Wir schluckten alle noch einmal und fanden uns damit ab, nun nach den Grillen auch noch Kuhkacke gegessen zu haben – und auch Carla diesmal.

Nach einem fast zweistündigen Aufenthalt in dem Dorf, noch ein paar lustigen Trinkspielchen (ohne Alkohol) ging es wieder zurück Richtung Dalat. Auch hier machten wir noch einmal einen Stopp bei einer Pilzfarm. Wieder im Hotel angekommen, tat uns alles weh – besonders der Hintern und die Finger kribbelten. Aber es war ein toller Tag. Wir haben so viel gelernt und die Landschaft ist einfach atemberaubend schön – alles wie in ein grünes Kleid gehüllt.

Nach einer kurzen Pause, haben wir uns dann zum Abendessen getroffen und Rot hat uns in ein lokales Restaurant geführt, wo wir uns den Bauch vollschlagen konnten. Dort gab es besondere vietnamesische Spezialitäten und ich hatte einen ganzen Fisch auf dem Teller. Nicht hingucken – lecker!

Danach ging es dann los zum Karaoke singen in Begleitung von den holländischen Mädchen, Joany und Marloes und den deutschen Jungs, Oliver und Lukas. Aber das ist nicht etwa wie in Deutschland – nein. Man mietet eine eigene Kabine an und kann in Ruhe, in seiner Gruppe, singen. Und das taten wir dann! Aus vollem Herzen. Es gab genug englische Songs und wir haben uns durch die Vielfalt durchgesungen. Es war nach anfänglicher Schüchternheit, die schnell verflogen war, unglaublich witzig. Da wir ja generell gerne singen, egal wo, war es genau das richtige für uns, auch wenn wir es natürlich nicht können. Leider ging das nur bis Mitternacht, dann wurden wir bitterhart rausgeschmissen – ob das wohl an unserer Sangeskunst lag? Wir denken nicht. Danach ging es ins Hotel, da leider nicht mehr so viel geöffnet hatte. Aber da wir ja ein großes Zimmer plus großem Balkon hatten, konnte es dort weitergehen und es wurde noch eine lange Nacht. Dass wir am nächsten Morgen wieder um 7 Uhr abgeholt wurde, geriet völlig in Vergessenheit – aber man kann ja auch immer im Bus schlafen – dachten wir zu diesem Zeitpunkt zumindest noch.   

Alles in allem war dies einer unserer besten Tage. Wir haben unglaublich viel gelernt und viel gesehen und erlebt. Nun konnte es wieder zum Entspannen nach Mui Ne, an den Strand, gehen.