Can Tho

27 03 2010

Nach einer viel zu kurzen und heißen, somit schlaflosen, Nacht sind wir um kurz nach 6 Uhr morgens von einer Rikscha abgeholt worden. Zwei Weiße plus vollem Gepäck – der arme Fahrer. Aber es war nur ein kurzer Weg bis zum nächsten Treffpunkt.

Ohne Worte...

Ohne Worte...

Nun ging es also los in einem kleinen Boot zu einer Fischfarm. Diese hatten wir zwar schon einmal in Kambodscha gesehen, aber es war nun mal inkludiert. Es ist schon interessant wie die Menschen mit dem Fluss im Einklang leben. Auf schwimmenden Häusern, direkt darunter der Fisch – alles unter einem Dach. Danach ging es noch in die Gemeinschaft der Cham Minority, ein Stamm, der aus Malaysia stammt und auch direkt am Fluss lebt. Allerdings sind ihre Webkünste landesweit bekannt und so konnte man dort, wenn man wollte, tolle Sarongs erstehen. Wir wollten nicht! Daraufhin ging es wieder zurück an Land – und in einen Minibus, der uns nach Can Tho fahren sollte. Wie sich rausstellte, war es eher ein Linienbus und es saßen nur Vietnamesen mit uns zwei Deutschen im Bus. Was ja nicht weiter schlimm gewesen wäre, wenn wir nicht in eine Polizeikontrolle gekommen wären und keiner konnte uns mitteilen was passiert – denn niemand sprach englisch, deutsch, französisch oder was auch immer. Also mussten wir alle raus und die vietnamesischen Frauen nahmen uns mit in ein Café auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Alle wirkten ganz ruhig und gelassen, als ob das hier Gang und Gebe wäre. Wir waren allerdings ziemlich verunsichert, aber konnten in dem Moment ja nichts machen außer ebenfalls zu warten. Nach kurzer Zeit ging die Fahrt dann weiter. Allerdings schien der Bus ziemlich auseinander genommen worden zu sein. Die Verkleidungen hingen teilweise noch auf halbacht und alles klapperte und Schrauben wurden während der Fahrt wieder rein geschraubt. Es war wirklich keine angenehme Situation, aber durch die Gelassenheit der Vietnamesen, auch ohne sie zu verstehen, war es dann zu ertragen. Wie sich später rausstellte, schienen unsere Fahrer Zigaretten zu schmuggeln, denn bei einem nächsten Halt, holten sie diese aus der Türverkleidung und dem Motorraum, packten sie in eine Tüte und gaben sie an einen Wartenden an der Straße. Gut! Müssen wohl Schmiergeld oder sonst was gezahlt haben bei der Polizei. Im Nachhinein haben wir uns mit weiteren Deutschen darüber unterhalten und denen ist es ähnlich ergangen. Auch ein Vietnamese, der später in den Bus stieg und englisch sprach (wir waren so froh), sah das Ganze gelassen und meinte, das wäre in der Gegend wohl normal. Da Chau Doc an der Grenze zu Kambodscha liegt, scheint man wohl gerne auf dieser Strecke zu schmuggeln und die Polizei macht dementsprechend viele Stichproben. Man muss dazu sagen, dass wir und auch die anderen Fahrgäste kein einziges Mal gefragt wurden oder gar beschuldigt wurden – von daher ging es eh nicht um uns und ich denke mal, die kennen ihre Pappenheimer und schwarzen Schafe. So, da hatten wir also einmal etwas Pech und dazu reist man wohl auch – wie gesagt, die Achterbahnfahrt eines Weltreisenden. Wir waren heilfroh als wir endlich gegen frühen Nachmittag in Can Tho angekommen waren. Unser Hotel ist recht schön und sauber und auch Can Tho hat das Flair einer mediterranen Stadt. Mit einer Promenade am Fluß, vielen kleine Gassen und netten Menschen. So fühlten wir uns dort sehr wohl und hätten auch gut noch einen Tag dort verbringen können – aber unsere Tour ging ja weiter.

Ich habe das hier eingeschrieben mit der Polizeigeschichte, weil es dazugehört – zu diesem Tag!! Macht euch keine Sorgen in Deutschland. Wir fühlen uns unglaublich sicher in Vietnam und haben seitdem nur tolle Begegnungen gehabt.

Ach ja, wir haben ein neues Lieblingsgetränk – iced coffee with milk – der vietnamesische Café ist unglaublich lecker. Schmeckt etwas nussig, fast nach Schokolade, und man trinkt ihn hier mit süßer, dickflüssiger, ähnlich wie Milchmädchen, Kondensmilch – gekühlt ein Hit!

Can Tho in the morning

Can Tho in the morning



Facebook is blocked in Vietnam

27 03 2010

… ist hier einfach gesperrt – also die nächsten Wochen keine Kommunikation via Facebook!!! Gibt ja auch andere Möglichkeiten – also nur ein Einwurf zwischendurch…



Chau Doc

27 03 2010

Viel gibt es zu Chau Doc eigentlich garnicht zu sagen, denn wir haben dort nur eine Nacht verbracht. Wir sind am Donnerstagmittag mit dem Boot von Phnom Penh gefahren und das war das eigentliche Highlight. Denn man konnte die ganze Zeit nur rechts und links gucken – und es gab so viel zu gucken! Mit dem „Speedboat“ über den Mekong zu fahren, war schon ein tolles Erlebnis. Erstens war das Boot recht leer, nur mit 5 Personen beladen, und wir hatten viel Platz an Bord. So konnten wir uns sonnen und die Aussicht genießen. Der Grenzübergang war diesmal auch harmlos. Man fährt erst ran und hält an der kambodschanischen Grenze und weitere 100 Meter noch einmal an der vietnamesischen Grenze und schon ist man drin. Das Ganze war eine Sache von etwa 15 Minuten – sehr angenehm und unkompliziert. Und dann konnte die Fahrt auch schon weiter gehen. Chau Doc ist eine typische Grenzstadt. Dennoch war die Einfahrt sehr beeindruckend. Die Floating Villages am Ufer, die am Hang gebauten Stelzenhäuser und Boote dominieren das Bild. Unser Boot hielt direkt an unserem Hotel, was durchaus praktisch war, aber deswegen hatten wir es ja auch gebucht. Allerdings war das Hotel, Thuan Loi Hotel, bisher das schlechteste, was wir hatten. Das Zimmer war zwar recht groß, aber dennoch etwas eklig und muffig, aber für eine Nacht konnten wir uns damit arrangieren. Nach einer kleinen Erkundung der Stadt haben wir uns um die Planung der nächsten Tage gekümmert. Wir haben uns entschieden eine 2tägige Mekong Tour zu buchen. Am ersten Tag von Chau Doc nach Can Tho und dann weiter nach Saigon. Zwischendurch würde man sich Fisch Farmen angucken, Dörfer besuchen, über die kleinen Kanäle fahren, Floating Markets besuchen, die Bus- und Bootfahrten wären inkludiert und das Hotel in Can Tho auch – zu einem fairen Preis war es gebucht.

Nun sind wir gespannt was das Delta uns zu bieten hat!!