Alles Roger in Kambodscha

18 03 2010

Endlich angekommen in Kambodscha, genauer gesagt in Siem Reap. Und uns geht es gut – wieder!

Also, ich fange von vorne an. Nachdem wir einen richtig schönen letzten Tag auf der Insel hatten, haben wir die Nacht zum Tage gemacht. Da wir um 7.00 Uhr morgens bereits am Hostel abgeholt wurden, um uns auf den Weg nach Kambodscha zu begeben, haben wir beschlossen die Nacht durchzumachen, um im Bus schlafen zu können und so die Fahrt zu verkürzen. Pustekuchen!! Wir sind nämlich mit einem kleinen Minibus abgeholt worden, in dem der Platz sehr beschränkt und zudem mit zunehmender Stunde auch immer heißer wurde. Aber eigentlich sind das eher Luxusprobleme. Dann mussten wir ja auch noch auf die Fähre und alle wieder raus aus dem Bus und an Deck. Von der Fährfahrt haben wir alle nichts mitbekommen – eigentlich schade, aber es war noch so früh, dass es eh so diesig war und man kaum was sehen konnte. Danach also alle wieder rein in den Bus und obwohl ich unglaublich müde war, fand ich es einfach schöner in die Landschaft zu gucken – wann seh ich das denn schon mal wieder?! So schnell wohl nicht. Carla hat natürlich mal wieder tief und fest geratzt, aber auch nicht lang genug, um wirklich erholt zu sein. So näherten wir uns also unglaublich schnell der Kambodschanischen Grenze, denn unserer Fahrer fuhr als ob er eine wichtige Verabredung hatte, die er auf keinen Fall verpassen wollte, aber daran muss man sich hier wohl echt gewöhnen. Kurz vor der Grenze wurden wir alle aus dem Bus geladen, samt Gepäck, und es wurde sich um die Visa gekümmert. Carla und ich hatten ja schon eins, aber das half uns hier leider garnichts – wir mussten nur einen Bogen weniger ausfüllen und dennoch auf den Rest unserer Gruppe warten. Also hieß es, in der Hitze warten, warten, warten. Und dann fing die Tortur an, die im Nachhinein garnicht so schlimm war, aber heut Nachmittag sind wir echt an unsere Grenzen gekommen – wörtlich und bildlich und überhaupt. Wir sind mit Sack und Pack zu Fuß zur Grenze gelaufen, bestimmt 20 Minuten, bei gefühlten 40 Grad auf staubigen Wegen und komischen  Leuten um uns herum. Vermummte Thais und kleine Kinder, die Dinge verkaufen wollten oder einfach nur so bettelten. Der erste richtige Kulturschock. Nachdem wir also durch den thailändischen Part der Grenze durch waren, ging es weiter zur wirklichen Grenze nach Kambodscha. In der ganzen Zeit mit Sack und Pack hinten und vorne bei glühender Hitze. Endlich in Kambodscha angelangt, wurden wir wieder in einen neuen Bus verfrachtet und die Fahrt ging endlich weiter. Die ganze Prozedur dort hat uns ungefähr zwei Stunden gekostet und die Sachen haben wir sicher 45-60 Minuten am Körper getragen, so dass wir das auch einmal richtig spüren durften und uns wie geduscht fühlten.

Auch wenn an der Grenze die ein oder andere komische Gestalt zu sehen war, besonders die vermummten Menschen haben uns im ersten Moment beunruhigt – nur Augen zu sehen, Handschuhe, dicke Jacken; wieso? – und es wirklich die bis jetzt anstrengendste und nervenaufreibendste Situation war, weil uns garnicht bewusst war, dass es alles so lange dauern würde, so haben wir uns nicht einen Moment wirklich unsicher gefühlt. Wir hatten die ganze Zeit eine Kambodschanerin an unserer Seite, die uns alles erklärt hat und wirklich sehr bemüht war. Und so ist mittlerweile fast alles wieder vergessen und eigentlich ziemlich harmlos. Reisen ist also wirklich eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. In einem Moment ist man so unglaublich glücklich und dann kommt man in Situationen, wo man sich fragt, warum man das alles über sich ergehen lässt. Aber bis jetzt überwiegen eindeutig die Glücksmomente und auch die weniger schönen Dinge möchte ich um nichts missen. Gerade das ist es ja, was es ausmacht.

Nun sind wir also nach 12 stündiger Reise in Siem Reap, Kambodscha, angekommen – und wir sind mal wieder begeistert, auch wenn wir noch nicht viel geshen haben, weil wir einfach zu müde sind. Aber das Hotel ist unglaublich schön – unglaublich! Die Kambodschaner sind unglaublich freundlich und ticken wohl echt anders als die Thais, sehr angenehm. Und die Vorfreude auf morgen steigt – denn es geht auf zum Tempel – auf nach Angkor Wat. Wir werden uns ein Dreitagepass kaufen, um uns viel angucken zu können. Ich bin unglaublich gespannt das Land und die Leute näher kennenzulernen, denn es scheint auf den ersten Blick so viel anders als Thailand, was durchaus positiv gemeint ist.

Nun werden wir uns also ausruhen und gehen nach einem vorzüglichen Khmer Abendessen ins Bettchen. Freu mich schon, euch von dem Tempel zu erzählen.

Adieu…