Hué

31 03 2010

… in der Mitte von Vietnam!

Von der beeindruckenden Fahrt hierher habe ich ja bereits berichtet. Dieses Land ist landschaftlich so vielfältig und so wunderschön. Man kann einfach nur staunen! So ist auch Hue eine schöne Stadt. Sie ist etwas ruhiger als wohl die übrigen vietnamesischen Städte und scheint fast wie stehengeblieben, als ob sie den großen wirtschaftlichen Aufschwung noch etwas hinhalten möchte, um ihre Unschuld zu bewahren. Auch Hue liegt an einem Fluss, Perfume River, und das Stadtbild wird bestimmt von kleinen Kanälen, Seen und viel Vegetation. Die Stadt ist in drei Teile unterteilt – in dem einen, European City,  war unser Hotel, das Sports Hotel, und auch die meisten anderen Hotels, Bars und Restaurants. Auch hier ging es eher ruhig zu und von den angeblich so vielen Touristen war nicht übermäßig viel zu sehen. Auf der anderen Seite des Flusses liegt die Zitadelle mit der Imperial City. Dies ist sozusagen die Altstadt, die noch umgeben ist von einer alten Stadtmauer und die heute noch eine Stadt für sich bildet. Inmitten der Zitadelle liegt dann die Imperial City, der verbotenen Stadt in Peking nachempfunden . Wirklich ein sehr beeindruckendes Gebilde der menschlichen Baukunst, welches leider sehr unter Bombenangriffen der Amerikaner gelitten hat und teilweise zerstört wurde. Zudem starben sehr viele Menschen in Hue, da die Bomben während des Neujahresfestes (Tet) gefeuert wurden, wo besonders viele Menschen in Vietnam sich versammeln, um gemeinsam zu feiern. Also auch hier ist die Geschichte immer präsent und teilweise doch schwer zu ertragen.

Wir haben uns von zwei Herren in Cyclos rumkutschieren lassen, um die ganze Zitadelle erkunden zu können, denn die ist doch ziemlich groß. Man hat zwar ein komisches Gefühl, wenn man sich da so durch die Gegend fahren lässt und hinten strampelt sich einer fast zu Tode. Aber das ist hier ein beliebtes Fortbewegungsmittel, auch für die Einheimischen und so haben wir einfach versucht es zu genießen. Unser Fahrer spielte mal wieder den Fremdenführer. Wir stoppten also an fast jeder Pagoda, er machte ein Foto von uns beiden und weiter ging es. Anscheinend liebte er es zu fotografieren, oder er war Hobbyfotograf, oder er mochte es uns zu fotografieren – auf jeden Fall hat er überall ein Foto von uns beiden gemacht. So haben wir nun auch endlich mal wieder ein paar Bilder von uns beiden zusammen, hat auch was Gutes. Nach einer fast zweistündigen Rundfahrt durch die kleinen Gassen der Zitadelle, ging es in die Imperial City – was durchaus beeindruckend war. Denn es war so ganz anders als Angkor Wat und hatte eher einen chinesischen Einfluss. Dort stehen Paläste, Altare, Pavillons und so weiter. Alles auf einem relativ weitläufigen Grundstück, dass es nun zu erkunden hieß. Die genauere Erkundung wurde etwas schwierig, durch Bauarbeiten an den Palästen, aber wir haben das Beste draus gemacht. Danach ging es raus aus der Zitadelle zu einer Pagoda etwas weiter entfernt – die Thien Mu Pagoda. Diese steht oberhalb des Flusses und besteht aus einer großen Stupa, einem Tempel und mehreren Pavillons. Ebenfalls ein wahres Meisterwerk. Es ist unglaublich was für schöne Gärten und Grünanlagen die Asiaten anlegen. Das ist uns bis jetzt in jeder Stadt und Anlage aufgefallen. Alles ist toll angelegt und begrünt – aus den Bäumen und Büschen formen sie Tiere, wie Elefanten oder Schildkröten, und die Blumen blühen wohl das ganze Jahr über. Das war bis jetzt in jeder Stadt so, sogar in den großen, wie Bangkok und Ho Chi Minh City, gab es bis jetzt immer Parkanlagen, vor denen sich die deutschen Parks verstecken können.

Nach unserer langen „Fahrradtour“ haben wir uns wieder auf die andere Flussseite begeben und haben ein bisschen unser Viertel erkundet. Hier gab es viele kleine Läden mit handgemachten Taschen, Kleidungsstücken, Schmuck und so weiter. Vietnam hat tolle Sachen zu bieten, die man als Mitbringsel oder für sich selbst kaufen könnte. Leider ist unser Platz im Rucksack ja begrenzt, dass wir uns nur auf ein Teil aus einem Land beschränken müssen – sonst würden wir womöglich alles leerkaufen. Eventuell schicken wir ein Paket aus Ho Chi Minh nach Hause, aber das entscheiden wir dann vor Ort.

Am Rande: Carla und die Tier ist gerade sehr beruhigt. In jedem Hotel wohnen auch ein paar Geckos mit uns, aber mit denen hat sie sich angefreundet. Und bis jetzt ist uns kein weiteres, ekelerregendes Tier über den Weg gelaufen. Dafür verschüttet sie derzeit alles und saut sich richtig ein. Im Zug war es ein Bier, was quer durch das Abteil verschüttet wurde aufgrund des rüttelnden Zuges – gut, könnte auch mein Bier gewesen sein, man weiß es nicht. Am Morgen danach war es ihr Café und gestern ebenfalls der Café sowie ihr halbes Essen, was sie über ihr neues Kleidchen kleckerte. Aber die Vietnamesen wissen anscheinend besser wie die Kambodschaner und Thais wie man wäscht, denn wir haben Wäsche abgegeben und die kaum doch tatsächlich fast komplett sauber wieder. Sogar die weißen Shirts, sind fast wieder weiß – sehr zu unserer Freude.

Noch einmal zum Wetter – so kühl war es dann doch nicht in Hue. Es ist zwar nicht gnadenlos heiß, aber unsere 30 °C hatten wir trotzdem, aber das war zu ertragen. Ich denke auch, dass wir uns so langsam an die Hitze gewöhnt haben. Ich hab mir gestern also erst mal schön meinen ersten Sonnenbrand im Nacken eingefangen – Pech gehabt! Wir haben sowieso schon die typische „Touribräune“, sofern man sagen kann, dass wir schon gebräunt sind. Für unser Empfinden haben wir schon Farbe bekommen, nur leider sieht es niemand anders – aber wissen es!!!!

Nun geht es also, mal wieder mit dem Bus, nach Hoi An, dort haben wir uns ein schönes Hotel, mit Pool, gebucht und sind mal gespannt was uns erwartet. Außerdem sind wir jetzt in Besitz eines Open-Tour-Bus Tickets, das uns bis Ho Chi Minh zurückbringt. Wir können eben in Etappen dorthin fahren und das ist ja genau das, was wir wollen. Nun führt es uns also erst einmal nach Hoi An und dann wohl nach Nha Trang, um mal wieder ein bisschen am Strand liegen zu können.

Reisen macht Freude!!!